Neuer Lehrstuhl für Institut zum Schutz vor Missbrauch

Mit Mitteln der Guido-Fluri-Stiftung

Das Institut zum Schutz vor Missbrauch an der päpstlichen Universität Gregoriana hat einen neuen Lehrstuhl erhalten. Damit sollen internationale und interdisziplinäre Studien nach wissenschaftlichen Standards gefördert werden.

Villa Malta, Sitz des Instituts für Anthropologie - Interdisziplinäre Studien zu Menschenwürde und Sorge für schutzbedürftige Personen (IADC) / © Marco Bonomi (KNA)
Villa Malta, Sitz des Instituts für Anthropologie - Interdisziplinäre Studien zu Menschenwürde und Sorge für schutzbedürftige Personen (IADC) / © Marco Bonomi ( KNA )

Ziel des neuen Lehrstuhls sei es, "internationale und interdisziplinäre Studien nach wissenschaftlichen Standards zu fördern und eine angemessene Evaluation der Wirksamkeit von Präventions- und Interventionsmaßnahmen anzuregen", hieß es von dem Institut in Rom. Die in der Schweiz ansässige Guido-Fluri-Stiftung hatte die Mittel für den "Lehrstuhl für Evaluation im Kontext Safeguarding" bereitgestellt.

Institut in Villa Malta umgezogen

Das "Institut für Anthropologie – Interdisziplinäre Studien zu Menschenwürde und Sorge für schutzbedürftige Personen" (IADC) wird vom deutschen Jesuiten Hans Zollner geleitet. Es ist seit 2021 Nachfolger des 2012 gegründeten Kinderschutzzentrums und kürzlich in größere Räumlichkeiten der römischen Villa Malta umgezogen. Als ordentliches Hochschulinstitut der päpstlichen Universität Gregoriana kann es den akademischen Doktorgrad anbieten und Dozenten einstellen. Die Fortbildungsprogramme zum Erwerb eines Diploms und Lizenziats in Safeguarding sowie eines Doktorats in Anthropologie werden auf Englisch und Spanisch angeboten.

Absolventen für Kinder- und Jugendarbeit zuständig

Absolventen sind in Bistümern, Orden, Schulen oder auch staatlichen Behörden oft unmittelbar für Kinder- und Jugendarbeit zuständig. Andere schulen ihrerseits Mitarbeiter zu Prävention und Intervention bei Missbrauch. Insgesamt haben an den mit internationalen Partnern gemeinsam konzipierten Onlineangeboten sowie Schulungen vor Ort bis heute mehr als 4.000 Studierende teilgenommen.

Das Kinderschutzzentrum CCP an der Gregoriana

Gegründet wurde das Kinderschutzzentrum 2012 von der Gregoriana, der Erzdiözese München-Freising sowie der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie der Universitätsklinik Ulm.

Während einer dreijährigen Pilotphase bis Ende 2014 war München Sitz des Zentrums; Anfang 2015 siedelte das CCP nach Rom an die Universität über. Das Zentrum ist Teil des Psychologischen Instituts der Gregoriana und gehört mittlerweile zu den führenden Einrichtungen weltweit, die sich mit Missbrauchsprävention und -aufarbeitung befassen.

Päpstliche Universität Gregoriana / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Päpstliche Universität Gregoriana / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA