Südafrikanische Bischöfe für gemeinsame Klima-Anstrengungen

"Klimawandel schert sich nicht um Herkunft von Emissionen"

Zum Auftakt der UN-Klimakonferenz fordert der Generalsekretär der Südafrikanischen Bischofskonferenz, Hugh O'Connor, die Weltgemeinschaft zu gemeinsamem Handeln auf. Diskussionen über Verantwortlichkeiten seien wenig hilfreich.

Generalsekretär der Südafrikanischen Bischofskonferenz: Klimawandel gemeinsam bekämpfen / © S. Sokolov (shutterstock)
Generalsekretär der Südafrikanischen Bischofskonferenz: Klimawandel gemeinsam bekämpfen / © S. Sokolov ( shutterstock )

"Der Westen hat die Vorteile seiner Verschmutzung und seines Übermaßes genossen", sagte der Priester am Wochenende der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der Klimawandel sei aber eine "weltweite Krise", die sich nicht um den Ursprung von Emissionen kümmere.

"Ein ewiges Hin und Her über die Frage, wer mehr und wer weniger tun muss, ist nicht hilfreich. Wir sind alle aufgerufen, etwas zu tun", so O'Connor. Das Schwellenland Südafrika etwa müsse sich der Tatsache stellen, dass es sowohl für Energie als auch für Jobs immer noch stark von Kohle abhängig sei.

"Konsum ohne Nachdenken"

Der Kirchenvertreter fordert ein globales Umdenken. In Europa hätten billige Rohstoffe dazu geführt, dass Menschen "konsumieren, ohne groß nachzudenken". Sein Heimatland Südafrika wiederum befinde sich auf einem "Erfolgspfad nach westlichem Vorbild"; das werde angesichts begrenzter Ressourcen langfristig zu Enttäuschung führen.

Afrika ist mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern für weniger als vier Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa sagte am Freitag, die Klimakonferenz im ägyptischen Scharm El-Scheich sei eine "Gelegenheit, wichtige afrikanische Themen voranzubringen". Dazu zählten etwa die Finanzierung der Anpassung an die Erderwärmung sowie Entschädigungen für Umweltkatastrophen.

Südafrikas Kirchen

Die meisten Südafrikaner sind Christen, wobei es viele weitere Kirchen gibt. Mit rund 2,5 Millionen Mitgliedern ist die afrikaans-sprachige Nederduits Gereformeerde Kerk (NG Kerk, Dutch Reformed Church) die größte Glaubensgemeinschaft. Die Nederduits Gereformeerde Kerk ist die Kirche der weißen Afrikaner sowie eines Großteils der Coloureds, die allerdings der separaten Uniting Reformed Church angehören. Die Ursprünge gehen auf die Konfession der ersten holländischen Siedler im 17ten Jahrhundert zurück.

Südafrikanische Fahne / © Aleks Shutter (shutterstock)
Südafrikanische Fahne / © Aleks Shutter ( shutterstock )
Quelle:
KNA