"Natürlich kann man sich fragen, warum wollte der Papst dieses kleine Land mit einer großen muslimischen Mehrheit besuchen", sagte das Kirchenoberhaupt am Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Insbesondere, da es so viele andere katholisch geprägte Länder zu besuchen gebe.
Seine erste Reise nach Bahrain sei aber keine "isolierte Aktion" gewesen, sondern weiterer Schritt eines von Papst Johannes Paul II. begonnenen Weges des Dialogs und der Brüderlichkeit zwischen Christen und Muslimen. "Dialog ist der Sauerstoff des Friedens", betonte Franziskus. Die großen Herausforderungen könnten nur gemeinsam gelöst werden.
"Wahnsinniger Krieg"
"Ich denke an den wahnsinnigen Krieg, den wahnsinnigen Krieg, den die Ukraine erleidet", so Franziskus. Und an viele andere Kriege und Konflikte, die nicht durch den "infantilen Einsatz von Waffen" gelöst würden, etwa in Syrien, dem Jemen oder Myanmar. "Die Kriege zerstören die Menschheit, sie zerstören alles", so der Papst.
Für den Dialog brauche es die Begegnung. Auf seiner Reise habe es viele wichtige Begegnungen gegeben. Etwa mit seinem "lieben Bruder", dem Kairoer Großimam Ahmed al-Tayyeb. Aber auch zwischen Christen habe es in Bahrain Begegnung und Dialog gegeben. Das erste Treffen war ein ökumenisches Friedensgebet. Denn die Brüderlichkeit müsse gesucht und gelebt werden. Von der eigenen Identität ausgehend sollte sich jeder dem anderen öffnen und seinen Horizont erweitern.
Dialog braucht Begegnung
Einen besonderen Dank richtete der Papst an das Team rund um die Vorbereitung und Durchführung der Reise. Es werde sehr viel und hart gearbeitet, um eine solche Begegnung zu ermöglichen.
Vom 3. bis 6. November hatte das Kirchenoberhaupt das Königreich am Persischen Golf besucht. Anlass für die 39. Auslandsreise des Papstes war das unter der Patronanz von König Hamad bin Isa Al Chalifa stattfindende "Bahrain Forum for Dialogue".