In Neuburg erwartet werden unter anderen der Münchner Kardinal Reinhard Marx und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Marx soll einen Gottesdienst in der Hofkirche feiern, Söder an einem Gespräch im Stadttheater teilnehmen. Dazu werden auch der Generalprior des Ordens, Pater Jesus Etayo aus Rom, und der Provinzial der Bayerischen Ordensprovinz, Frater Rudolf Knopp aus München, erwartet.
Knopp sagte am Dienstag bei einer Pressekonferenz in München, wegen der aktuellen Krisen seien neue "Aufbrüche" notwendig. Der Orden müsse dazu seinen "Sendungsauftrag bewusst an die Mitarbeitenden weitergeben". Zudem brauche es mehr Netzwerke unter den Orden, mit der diözesanen Kirche und mit "inhaltlich, nicht nur wirtschaftlich passenden Kooperationspartnern".
Zusammenschluss bis 2026
Der Provinzial ergänzte, zur Schaffung zukunftsfähiger Strukturen gehöre auch die geplante Vereinigung der aus 17 Brüdern bestehenden Bayerischen Ordensprovinz mit der 34 Brüder zählenden Österreichischen Provinz. Diese umfasst auch Ungarn, Tschechien und die Slowakei. Der Zusammenschluss solle bis 2026 erfolgen. Über den Sitz der Provinz sei noch nicht entschieden, auch nicht über den Namen. "Es dürfte aber etwas mit 'Zentraleuropa' werden."
Der Festakt am 11. November erinnert an ein historisches Datum: Am Martinstag 1622 stellte Herzog Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg auf Bitte der Barmherzigen Brüder die Stiftungsurkunde für das Hospital Sankt Wolfgang in Neuburg an der Donau aus.
Erfinder des modernen Krankenhauses
Seine Wurzeln hat der "Hospitalorden des Heiligen Johannes von Gott" im 16. Jahrhundert in Spanien. Johannes von Gott errichtete 1539 in Granada ein Hospital. Er war der Erste, der Patienten nach ihrer Erkrankung trennte und jedem ein eigenes Bett gab. Damit gilt er als Erfinder des modernen Krankenhauses.
Jedes Ordensmitglied absolviert eine pflegerisch-soziale Ausbildung. In Bayern zählen die Barmherzigen Brüder zu den Pionieren der Hospizbewegung. Sie eröffneten 1991 in München die erste Palliativstation im Freistaat. Heute hat der Orden in Bayern rund 11.000 weltliche Beschäftigte. Er betreibt unter anderem sechs Krankenhäuser.