Mit Schmerz und Sorge habe Papst Franziskus die Nachricht von einem neuen und noch stärkeren Raketenangriff auf die Ukraine vernommen, der Tote und Schäden an vielen zivilen Einrichtungen verursacht habe, sagte das Kirchenoberhaupt bei der wöchentlichen Generalaudienz am Mittwoch auf dem Petersplatz.
Das Kirchenoberhaupt rief zum Gebet für Frieden in der "gequälten Ukraine" auf, dafür "jede Eskalation zu vermeiden und den Weg für einen Waffenstillstand und den Dialog zu öffnen". Ebenso gedachte der Papst den unschuldigen Opfern des Terroranschlags in Istanbul.
In seinem geistigen Impuls warnte der Papst vor Gleichgültigkeit und hat zur Entscheidungsfreude im Leben aufgerufen. Ein "unruhiges Herz" halte wach und führe zu Fortschritt. "Wir sind Menschen mit Gefühlen und müssen diese leben". Er warnte vor einer "sterilen Distanz" zu anderen Menschen und sich selbst.
"Nicht gratis"
Mut zu Entscheidungen sei dabei im Leben unabdingbar, sonst wäre das Leben nur eine "Schallplatte, die immer die gleiche Musik spielt". Entscheidungen hätten natürlich einen Preis, man "gewinne sie nicht in der Lotterie", sie seien "nicht gratis", sondern man müsse dafür bezahlen. Zugleich seien sie aber für jeden erreichbar. Die Ergebnisse seien dabei nicht planbar, könnten aber zu unerwartetem Frieden führen.
Nach der Generalaudienz begrüßten sich der Papst und der kürzlich zurückgetretene Bamberger Erzbischof Ludwig Schick herzlich. Die Anwesenheit weiterer deutscher Bischöfe war trotz ihres derzeitig stattfindenden Vatikanbesuchs nicht erkennbar.