Der Aufschwung (rechts)populistischer Bewegungen gefährdet liberale Demokratien. Ausgehend von dieser These gehen die Autorinnen und Autoren des neuen Sammelbands "Katholischer Rechtspopulismus. Die Kirche zwischen Antiliberalismus und Verteidigung der Demokratie" der Frage nach, welche Berührungspunkte und Wechselwirkungen zwischen politischen populistischen Bewegungen und innerkatholischen Debatten bestehen.
Mitherausgeber Magnus Striet sieht Übereinstimmungen in "politischen Kernthemen" von katholisch-lehramtlicher Theologie und Populisten. Der Freiburger Fundamentaltheologe verweist dazu auf die Genderdebatte, verweigerte intellektuelle Auseinandersetzung oder auf Warnungen, sich einem der Tradition zuwiderlaufenden Zeitgeist anzupassen.
Versprechen einfacher Wahrheiten
Der Publizist Andreas Püttmann beschreibt, wie stark sich populistische Argumentationsmuster - etwa das Versprechen einfacher Wahrheiten - auch in theologischen Debatten finden, vor allem auch in Sozialen Medien. Und Elisabeth Zschiedrich weitet mit ihrem Blick auf die französische rechtspopulistische Partei Rassemblement National den Blick über Deutschland hinaus.
Allerdings gelingt dem wissenschaftlichen Band keine zusammenfassende Analyse, die die Einzelbeiträge zusammen binden könnte. Auch die Detaildefinitionen, worin Populismus eigentlich besteht, richten sich eher an ein wissenschaftliches Publikum.