"Auch in den Debatten über den Fortgang der Ökumene haben wir in Rom deutlichen Widerspruch zu jüngeren Vorschlägen aus Deutschland gehört", schreibt der Passuer Bischof am Samstag auf seiner Facebook-Seite. Oster verweist zudem auf das Abschlussdokument des knapp einwöchigen Besuchs, das festhält, einige Themen seien "nicht verhandelbar".
Interventionen berücksichtigen
Die römischen Interventionen müssten im Fortgang des deutschen Reformprozesses Synodaler Weg berücksichtigt werden, betont der Bischof. Dies habe auch Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin als Moderator des Treffens verlangt. "Mit diesen Vorschlägen wurde letztlich ein ebenfalls vorgeschlagenes Moratorium für den Synodalen Weg verhindert, so dass er unter Berücksichtigung der gemachten Eingaben weitergehen kann."
Aus seiner Sicht müssten die "heftig diskutierten Fragen" weiter vertieft werden, schreibt Oster. "Wir spüren, dass wesentliche Aspekte des Evangeliums heute nicht einfach kompatibel sind mit den herrschenden Strömungen einer Gesellschaft wie der unseren." Das Treffen sei ein "sehr entscheidendes" gewesen.
Der Ad-limina-Besuch war am Morgen mit einer Pressekonferenz zu Ende gegangen. Zuvor hatte es zwischen deutschen Bischöfen und führenden Vatikanvertretern deutliche Meinungsverschiedenheiten über Bewertung und Fortgang des Synodalen Wegs gegeben. Letztlich wurde der Vorschlag vertieft, dass es notwendig sei, "angesichts der entstandenen Missverständnisse weiteres Nachdenken und gegenseitiges Zuhören zu fördern".
Bischof Bätzing geht auf Osters Fazit ein
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, zog bei der Pressekonferenz eine gemischte Bilanz. Es sei bislang kein verbindlicher Weg für einen weiteren Fortgang der Gespräche über die Forderungen des deutschen Reformprozesses "Synodaler Weg" vereinbart worden. Es stehe aber der Vorschlag eines "Runden Tischs" im Raum.
Zu den Ausführungen von Bischof Oster auf Facebook sagte Bätzing, Oster habe Recht mit seiner Analyse, dass jene deutschen Bischöfe, die Kritik an den Reformvorschlägen des Synodalen Wegs äußern, sich von der Kritik römischer Stellen gestärkt fühlen könnten.
Bätzing kündigte an, als nächstes würden die Bischöfe und die Laienverbände in Deutschland sich mit dem auseinandersetzen, was in Rom besprochen wurde.