Bischof Genn lobt Debatten bei Ad-limina-Gesprächen

"Gespräche in Rom waren hart, aber fair"

Beim Besuch der deutschen Bischöfe im Vatikan sind laut Münsters Bischof Felix Genn "alle drängenden Themen" zur Sprache gekommen, sagte er am Montag in Münster. Die Klarheit in den Debatten habe es früher so nicht gegeben.

Bischöfe halten das Liedheft "zur Feier der Heiligen Messen" beim Abschlussgottesdienst des Ad-limina-Besuchs in der Hand / © Massimiliano Migliorato/CPP (KNA)
Bischöfe halten das Liedheft "zur Feier der Heiligen Messen" beim Abschlussgottesdienst des Ad-limina-Besuchs in der Hand / © Massimiliano Migliorato/CPP ( (Link ist extern)KNA )

Die Begegnungen waren unterschiedlich, das Entscheidende war aber, dass sie uns und wir ihnen zugehört haben", Die deutschen Bischöfe hatten in der vergangenen Woche bei ihrem turnusgemäßen Rombesuch mit dem Papst und den Chefs mehrerer Vatikanbehörden über die Reformvorschläge des deutschen Synodalen Wegs diskutiert.

Bischof Felix Genn / © Harald Oppitz (KNA)

Die "Reserviertheit" des Vatikan bezüglich des deutschen Reformprozesses erfordere weitere Gespräche, führte Genn aus: "Das schadet aber auch nicht". Die Gespräche in Rom seien "hart, aber von beiden Seiten fair" gewesen.

Früher weniger Debatten geführt

Bei früheren Besuchen habe es Debatten in solcher Klarheit nicht gegeben. Im Gespräch mit Papst Franziskus hätten die Bischöfe unter anderem Fragen der Weihe für Frauen und des Zölibats diskutiert. Der Papst habe sich hier klar positioniert.

Deutsche Bischöfe beim Ad-limina-Besuch im Petersdom / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Deutsche Bischöfe beim Ad-limina-Besuch im Petersdom / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( (Link ist extern)KNA )

Zuvor hatte bereits der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, eine gemischte Bilanz des Besuchs gezogen. Ein von vatikanischer Seite vorgeschlagenes "Moratorium" für den Synodalen Weg sei vom Tisch. Es sei aber bislang keine verbindliche Form vereinbart worden, wie die Gespräche über die Forderungen des deutschen Reformprozesses weitergehen.

Ad-limina-Besuch

Alle fünf bis sieben Jahre sind die katholischen Bischöfe aus aller Welt laut Kirchenrecht zu einem sogenannten Ad-limina-Besuch im Vatikan verpflichtet. Zweck ist, dass die Bischöfe eines Landes den Papst über die Situation in ihren Diözesen informieren. Neben den Gesprächen mit dem Papst sind Treffen in den Vatikanbehörden vorgesehen.

Ein Pileolus liegt auf dem Liedheft während des Ad-limina-Besuchs der deutschen Bischofe / © Massimiliano Migliorato/CPP (KNA)
Ein Pileolus liegt auf dem Liedheft während des Ad-limina-Besuchs der deutschen Bischofe / © Massimiliano Migliorato/CPP ( (Link ist extern)KNA )