Seit einem Jahr ist diese nun tätig. Wie die Zeitung "La Croix" (Freitag) weiter berichtet, wurde die Kommission von 559 mutmaßlichen Opfern kontaktiert; 130 wurden an die sogenannte Inirr-Behörde weitergeleitet, die die Entschädigung von Missbrauchsopfern von Diözesanpriestern (Weltpriestern) überwacht.
85 Prozent der anerkannten Opfer waren laut dem Zahlenwerk zum Tatzeitpunkt minderjährig und davon zwei Drittel männlich. Von den 15 Prozent erwachsener Opfer waren zwei Drittel Frauen.
Festgelegte Anerkennungssumme
Zur psychologischen Betreuung durch das Gremium sagte Präsident Antoine Garapon, am Ende einer mehrmonatigen Begleitung stelle man auf Wunsch der Opfer einen Kontakt mit der Gemeinschaft her, aus der der Täter stammt. Man habe 80 solcher Empfehlungen an die betreffenden Orden geschickt. Wiedergutmachung könne finanzieller Natur sein, aber auch mit einem solchen Treffen flankiert sein. Die festgelegte Anerkennungssumme betrug laut Jahresbilanz durchschnittlich 40.000 Euro.
Bislang hat die Kommission nach eigenen Angaben 37 Fälle abgeschlossen. "Das mag nicht nach viel klingen", wird Garapon zitiert; "aber Sie müssen sich die Zeit nehmen, das Opfer zu begleiten".
Von der Ordensoberenkonferenz ins Leben gerufen
Die Anerkennungs- und Wiedergutmachungskommission (CRR) war im November 2021 von der Ordensoberenkonferenz Frankreichs (Corref) ins Leben gerufen. Deren Vorsitzende, Schwester Veronique Margron, lobte die Arbeit der Kommission und eine hohe Qualität und Flexibilität der Unterstützung für die Opfer. Einer der Entschädigten wird mit den Worten zitiert: "Wir werden vom Opfer zum Zeugen."