Bei den Tätern soll es sich um die Rebellengruppe M23 handeln, die trotz einer jüngst ausgerufenen Waffenruhe Angriffe auf andere bewaffnete Gruppen und die Armee fortsetze, teilte Amnesty International am Wochenende mit.
Nach Angaben der kongolesischen Armee sollen beim Überfall auf das Dorf Kishishe im Osten des Landes etwa 50 Zivilisten getötet worden sein. Laut Amnesty nahmen die Rebellen bei dem "willkürlichen Angriff" zu Monatsbeginn mehrere Bewohner gefangen und töteten sie, darunter Alte und Kinder.
Im Kongo tätige US-Diplomaten sprechen von einem möglichen Kriegsverbrechen, wie die Zeitung "The East African" (Samstag) berichtet. Vertreter der UN-Friedensmission Monusco reagierten auf Twitter "entsetzt". Amnesty-Regionalvertreterin Flavia Mwangovya rief alle Truppen im umkämpften Gebiet auf, Zivilisten zu schützen und humanitäres Völkerrecht zu achten.
M23-Rebellen
Die "Bewegung vom 23. März" steht im Verdacht, von der Regierung des Nachbarlands Ruanda gelenkt und finanziert zu werden. Vor eineinhalb Wochen hatten sich ostafrikanische Staats- und Regierungschefs bei einem Krisengipfel auf eine Waffenruhe verständigt. Die M23-Rebellen waren nicht Teil der Verhandlungen. Stattdessen stellte man ihnen in Aussicht, den Frieden notfalls zu "erzwingen". Kenia und andere ostafrikanische Länder stellen derzeit eine regionale Eingreiftruppe für den Ostkongo zusammen.
In dieser Woche wurde bekannt, dass Papst Franziskus vom 31. Januar bis zum 5. Februar in die Demokratische Republik Kongo und den Südsudan reisen will. Auf dem Programm steht auch ein Treffen mit Opfern der Gewalt im Ostkongo. Es soll in der Apostolischen Nuntiatur in der Hauptstadt Kinshasa stattfinden.