Taize-Brüder wollen Kampf gegen Missbrauch fortsetzen

"Das Geschehene ist für uns unannehmbar"

Die christliche Taize-Gemeinschaft will weiter entschieden gegen alle Formen des geistlichen und sexuellen Missbrauchs vorgehen. Das Dorf in Burgund mit der christlichen Bruderschaft ist ein Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt.

Brüder der Communaute von Taize knien beim gemeinsamen Gebet / © Jean-Matthieu Gautier (KNA)
Brüder der Communaute von Taize knien beim gemeinsamen Gebet / © Jean-Matthieu Gautier ( KNA )

In einer am Montag veröffentlichten Erklärung drückte Leiter Frere Alois sein Bedauern darüber aus, dass "der Mangel an Transparenz und Entschiedenheit im Umgang mit diesen Fällen" den Schmerz Betroffener noch verstärkt habe.

Das gelte sowohl für die Kirche als auch für Taize selbst. 2019 war bekannt geworden, dass Mitglieder der dortigen Bruderschaft sexuelle Übergriffe begangen hatten.

Das Geschehene sei skandalös

"Das Geschehene ist für uns unannehmbar und skandalös und bewahrt uns vor jeglicher Idealisierung unserer Gemeinschaft", betonte Frere Alois. "Es kommt uns darauf an, dass diejenigen, denen hier oder anderswo Leid zugefügt wurde, die Möglichkeit haben, offen darüber zu sprechen."

Frere Alois / © Christoph Koitka (KNA)
Frere Alois / © Christoph Koitka ( KNA )

Dabei müsse die Integrität jeder Person geschützt werden - nicht zuletzt bei den populären Taize-Treffen, die weiterhin stattfinden sollen.

Taize ist ein Symbol der ökumenischen Bewegung. Der in den 40er Jahren vom gebürtigen Schweizer Frere Roger (1915-2005) gegründeten Bruderschaft gehören heute rund 100 Männer aus etwa 30 Ländern an. Sie stammen aus der evangelischen und katholischen Kirche. Leiter der Gemeinschaft ist seit 2005 der aus Stuttgart stammende Frere Alois (Löser, 68).

Taizé

Taizé ist ein Symbol der ökumenischen Bewegung. Der Ort im südlichen Burgund ist Sitz einer christlichen Gemeinschaft und wurde zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt. Der Bruderschaft gehören rund 100 Männer aus etwa 30 Ländern an, die aus der evangelischen und katholischen Kirche stammen. Von ihnen lebt etwa ein Viertel in kleinen Gemeinschaften in Asien, Afrika und Südamerika. Diese Brüder teilen ihr Leben mit Straßenkindern, Gefangenen, Sterbenden und Einsamen.

Hände beim Taizé-Gebet / © Harald Oppitz (KNA)
Hände beim Taizé-Gebet / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA