Der Diözesanadministrator äußerte sich im Interview der Bistumszeitung "Der Dom". Seit dem Rücktritt von Erzbischof Hans-Josef Becker am 1. Oktober leitet Bredeck das Erzbistum vorübergehend.
Nach dem jüngsten Besuch der deutschen Bischöfe in Rom sei es für ihn offen, wie die Texte des Synodalen Weges und die kritischen Stellungnahmen von Kurienkardinälen zusammenkommen könnten. "Es wird nur über den Weg des Gespräches und der Auseinandersetzung gehen", so der Diözesanadministrator.
Bredeck sieht einen grundlegenden Dissens sowohl unter deutschen Bischöfen als auch mit Rom bei der Frage: "Gibt es einen nachweisbaren Zusammenhang zwischen dem Missbrauch und seiner Vertuschung und den vier Themen des Synodalen Weges?" Diese vier Themen sind "Macht und Gewaltenteilung", "priesterliche Existenz", "Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche" sowie "Sexualität und Partnerschaft".
Vorbereitung auf Synodalversammlung
"Ich glaube, man muss sich mit Rom und anderen lokalen Kirchen sehr genau darüber verständigen, warum man diese vier Themen besprechen will und welche Bedeutung sie für die Zukunft der Kirche haben", sagte Bredeck. Schließlich seien all diese Themen auch im vatikanischen Vorbereitungsdokument für die kommende Etappe der Weltsynode angesprochen. Allerdings würden sie nicht im Kontext von Missbrauch genannt.
"Wenn wir den Weg weitergehen wollen", mahnte Bredeck, "dann müssen wir uns die notwendige Zeit für Verständigung auch mit anderen Ortskirchen nehmen." Er ahne allerdings, "dass das manchem in Deutschland nicht genügen wird oder nicht mehr schnell genug geht".
Als einstweiliger Bistumsleiter will Bredeck sich mit den drei Paderborner Weihbischöfen auf die nächste Synodalversammlung in Frankfurt vorbereiten, daran teilnehmen und "dann gucken wir, was wir im Erzbistum auf den Weg bringen können. Das können wir hoffentlich zusammen mit anderen Bistümern tun." Mit einem neuen Erzbischof für Paderborn rechnet Bredeck frühestens zu Ostern.