Der US-Präsident hatte Betroffene und Unterstützer an seinen Amtssitz eingeladen, um die historische Bedeutung des Moments hervorzuheben.
Auf der Gästeliste des Weißen Hauses standen unter anderen Judy Kasen-Windsor, die Witwe der LGBTQ+-Aktivistin Edie Windsor und Matthew Haynes, Miteigentümer des "Club Q" in Colorado Springs, in dem im November fünf Menschen bei einer Massenschießerei getötet wurden. - LGBTQ+ bezeichnet unter anderen Schwule, Lesben und Transsexuelle.
Ringen um Gesetzentwurf
Das US-Repräsentantenhaus hatte in der vergangenen Woche den Gesetzentwurf zur Legalisierung gleichgeschlechtlicher Ehen verabschiedet. 258 Abgeordnete hatten für den "Respect for Marriage Act" gestimmt, 169 dagegen. Das Gesetz erhielt auch Stimmen der Republikaner.
Beide Parteien hatten lange um den Entwurf gerungen. Ein Kompromiss stellte sicher, dass bestehende Rechte auf Religionsfreiheit gewahrt bleiben. Daraufhin hatte der Gesetzentwurf Ende November mit 61 zu 36 Stimmen zunächst im US-Senat die entscheidende Hürde genommen.
Katholische Kirche sieht traditionelle Ehe bedroht
Das Gesetz löst den "Defense of Mariage Act" von 1996 ab. Das vom damaligen Präsidenten Bill Clinton unterzeichnete Gesetz definierte die Ehe auf Bundesebene als Verbindung zwischen Mann und Frau. Es erlaubte den Bundesstaaten, gleichgeschlechtliche Ehen nicht anzuerkennen, die in anderen Bundesstaaten geschlossen wurden. Der "Respect for Mariage Act" dreht das Prinzip um und verpflichtet die 50 Teilstaaten zu wechselseitiger Anerkennung.
Die katholische US-Kirche sieht in dem Gesetz eine Bedrohung der traditionellen Ehe. Mit dieser Haltung befindet sich die Kirche in Einklang mit vielen evangelikalen Gemeinschaften, aber in Widerspruch zur Mehrheit der US-Bevölkerung.