Die Universität Trier führte die Studie durch. Sie soll untersuchen, wie in Steins Amtszeit als Bischof von Trier (1967-1980) mit Missbrauchsbetroffenen und beschuldigten Priestern und Mitarbeitenden des Bistums umgegangen wurde.
Stein selbst steht seit zwei Jahren öffentlich in der Kritik. Ihm wird vorgeworfen, als Bischof von sexuellem Missbrauch durch Geistliche an Kindern gewusst, Täter gedeckt und Taten vertuscht zu haben. Die Aufarbeitungskommission im Bistum hatte zunächst für Herbst dieses Jahres einen Bericht über die Vorgänge zur Ära Stein angekündigt. Die Veröffentlichung hatte sich um einige Wochen verzögert. Als Grund nannte die Kommission damals, dass zuletzt neue Akten gefunden worden seien und sich weitere Zeugen gemeldet hätten.
Debatte um Trierer Bisch-Stein-Platz
Mit der Veröffentlichung der Studie dürfte auch die Debatte um den nach Bischof Stein benannten Platz in der Trierer Innenstadt neuen Wind bekommen. Kritiker und Missbrauchsbetroffene fordern, den seit 2012 nach Stein benannten Platz umzubenennen. Der Stadtrat lehnte entsprechende Anträge bisher ab. Im Frühjahr hatte sich der Vorsitzende der Aufarbeitungskommission, Gerhard Robbers, dafür ausgesprochen, die Ergebnisse der Stein-Studie abzuwarten und danach über eine Umbenennung zu entscheiden.