Physiker sieht keine Erklärung für Stern von Bethlehem

Nur ein Symbol?

Gerhard Börner, Münchner Astrophysiker, findet astronomische Erklärungen für den Stern von Bethlehem in der biblischen Weihnachtsgeschichte nicht überzeugend. "In den Jahren um Jesu Geburt gab es keinen neu aufleuchtenden Stern."

Stern von Bethlehem / © Romolo Tavani (shutterstock)

Das sagte der frühere Professor am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität. Die beiden Planeten Saturn und Jupiter seien sich "einige Male am Himmel sehr nahe" gekommen, "man konnte aber immer noch die beiden als zwei Objekte am Himmel erkennen". Wahrscheinlich habe der Evangelist eher symbolisch von einem Stern geschrieben.

Gläubiger Christ

Der Naturwissenschaftler ist evangelisch und denkt nach eigenen Worten viel über Glaubensfragen nach. Glaube und Wissenschaft sollten nicht vermischt werden, sagte er. Es gebe aber "kein Problem damit, Wissenschaftler zu sein, und etwas zu glauben". So widerspreche die biblische Schöpfungslehre keinen wissenschaftlichen Erkenntnissen, "solange man sie nicht wörtlich nimmt". Manche neuen Erkenntnisse über den Kosmos ließen sein Staunen über die Welt wachsen und unterstützten damit seinen Glauben.

Seine persönliche Glaubensvorstellung beschreibt Börner so: "Ich glaube, dass das Weltgeschehen nicht sinnlos abläuft, sondern dass ein Plan dahintersteckt, den wir nicht durchschauen. Ich halte es für sehr vernünftig, an ein kosmologisches Prinzip zu glauben, das so in der Welt wirkt, dass immer komplexere Gebilde entstehen. Für mich ist Gott aber nicht von Anfang an allwissend, sondern hat sich mit der Welt entwickelt. Gott erfährt durch uns, wie die Welt ist. Wir sind sozusagen wie seine Sinnesorgane."

Weihnachten

Weihnachten ist das Fest der Geburt Jesu Christi. Wann genau vor etwa 2.000 Jahren Jesus geboren wurde, ist nicht bekannt. Die Feier des 25. Dezember als Geburtsfest Jesu ist erstmals für das Jahr 336 in Rom bezeugt.

Weihnachten heißt so viel wie heilige, geweihte Nächte. Die Geburt Jesu bedeutet nach christlichem Verständnis die Menschwerdung Gottes; in Jesus hat sich Gott den Menschen mitgeteilt, sich in ihre Geschichte hinein begeben, sich ihrer erbarmt und ihnen Heil geschenkt. Deshalb gilt Weihnachten als Fest der Liebe.

Weihnachtsbaum / © Bernd Weissbrod (dpa)
Weihnachtsbaum / © Bernd Weissbrod ( dpa )
Quelle:
KNA