Der Familiengottesdienst sollte an Heiligabend live aus der Auferstehungskirche in Stuttgart-Möhringen in der ARD übertragen werden. Doch bereits vorab sickerten Hinweise durch, dass Aktivisten der "Letzten Generation" den Gottesdienst medienwirksam stören wollten, wie die Polizei mitteilte.
Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) erklärte dazu auf Twitter: "Wer an Weihnachten einen Gottesdienst stürmen möchte, um für politische Ziele zu werben, dem ist nicht mehr zu helfen. So findet man keine Unterstützer, sondern bloß Gegner. Die #LetzteGeneration schadet seriösem Klimaschutz."
Aufzeichnung im Fernsehen
Die Gemeinde bereitete sich entsprechend vor und zeichnete bereits die Generalprobe des Gottesdienstes am Freitag auf, die dann an Stelle der Liveübertragung im Fernsehen gesendet wurde. "Wir wollten nicht, dass die Weihnachtsfreude der Kinder und Mitfeiernden gestört wird", sagte der Sprecher der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Dan Peter, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Sonntag. "An Weihnachten sollte die Botschaft der Hoffnung im Vordergrund stehen und nicht der Konflikt."
Peter betonte, Klimaschutz sei der Landeskirche ein wichtiges Anliegen. Die Art und Weise des Protestes der "Letzten Generation", die unter anderem mit Hausfriedensbruch einhergehe, heiße man aber nicht gut. "Wir bleiben dennoch im Gespräch mit allen Beteiligten", sagte er.
Kirche war geschlossen
Laut Polizei tauchten an Heiligabend acht Klimaaktivisten vor der Auferstehungskirche auf, standen aber vor verschlossenen Türen. Die Polizei habe vor Ort noch zwei Mitglieder der "Letzten Generation" angetroffen und vom Platz verwiesen. Weitere ähnliche Aktionen seien der Stuttgarter Polizei nicht bekannt, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag.
Seit Anfang 2022 blockiert die Letzte Generation Autobahnausfahrten und Kreuzungen in Berlin und anderen Großstädten, um für mehr Klimaschutz zu kämpfen. Hinzu kamen Aktionen in Museen, Stadien, Ministerien, an Flughäfen und an Ölpipelines.