Jordaniens König warnt vor Gewalt in Jerusalem

Keine weitere Intifada

Der jordanische König Abdullah II. hat vor extremistischen Versuchen gewarnt, Jerusalem zum Zentrum von Konflikten und Gewalt zu machen. Es gebe bestimmte rote Linien, die nicht überschritten werden dürften.

Blick auf die Altstadt von Jerusalem / © Renardo Schlegelmilch (DR)
Blick auf die Altstadt von Jerusalem / © Renardo Schlegelmilch ( DR )

"Wenn wir Jerusalem weiterhin als Seifenkiste für die Politik benutzen, können die Dinge sehr, sehr schnell außer Kontrolle geraten", warnte er in einem Interview des US-amerikanischen Senders CNN, wie das Königshaus am Mittwochabend mitteilte.

Es sei wichtig darauf hinzuwirken, dass es nicht zu einer weiteren Intifada komme, mahnte Abdullah II. Eine solche würde zu einem "völligen Zusammenbruch von Recht und Ordnung" führen, "von dem weder die Israelis noch die Palästinenser profitieren werden".

Jordanien sieht sich als Hüter der heiligen Stätten

König Abdullah II. von Jordanien / © Matt Campbell (dpa)
König Abdullah II. von Jordanien / © Matt Campbell ( dpa )

Mit Blick auf die neue israelische Regierung sagte der Haschemit, Jordanien werde "mit jedem und jeder zusammenarbeiten, solange wir die Menschen zusammenbringen können". Gleichzeitig habe Jordanien bestimmte rote Linien, die nicht überschritten werden dürften. "Wenn man mit uns in einen Konflikt geraten will, sind wir darauf vorbereitet", so der König.

Darüber hinaus betonte er erneut die Rolle Jordaniens als Hüter der christlichen und muslimischen heiligen Stätten in Jerusalem. Im Hinblick auf Jordanien würdigte Abdullah II. die Beziehungen zwischen Christen und Muslimen. Jordanien sei stolz auf sein christliches Erbe.

Die seit 2.000 Jahren existierenden christliche Gemeinden Jordaniens und Jerusalems seien die ältesten arabisch-christlichen Gemeinden der Welt. "In den letzten Jahren haben wir festgestellt, dass sie als Gemeinschaft unter Druck geraten sind, so dass ihre Zahl zurückgeht, was, wie ich glaube, für uns alle ein Alarmsignal ist", so der König. "Wenn wir keine Christen mehr in der Region haben, ist das eine Katastrophe für uns alle. Sie sind Teil unserer Vergangenheit, sie sind Teil unserer Gegenwart, und sie müssen Teil unserer Zukunft sein."

Quelle:
KNA
Mehr zum Thema