Das sagte Bedford-Strohm am Dienstag im Münchner Presseclub. Dann werde die "Confessio Augustana" 500 Jahre alt - das in Augsburg formulierte protestantische Bekenntnis, das die Kirchenspaltung am Ende festgezurrt habe, weil alle Versuche, einen gemeinsamen Nenner zu finden, erfolglos geblieben seien.
"Vielleicht schaffen wir es, dass bis zum Jahr 2030 all die ökumenischen Prozesse, die wir schon hatten, darin münden, dass wir auch beim Abendmahl die Grenzen überwinden", erklärte Bedford-Strohm.
Rückblick auf Ökumenischen Kirchentag
Zugleich verwies er auf den Ökumenischen Kirchentag 2021 in Frankfurt, der überwiegend "leider nur digital" stattgefunden habe.
Damals habe die katholische Seite ausdrücklich die evangelische und auch andere konfessionelle Menschen zur Eucharistie eingeladen - "nach Prüfung ihrer Gewissen". So habe es die wechselseitige ökumenische Gastfreundschaft gegeben.
"Wer hätte gedacht, dass so etwas möglich ist", gab der Landesbischof zu bedenken. In Deutschland sei man schon vorangekommen, "weil viele auf der katholischen Seite es wollen". Mit Blick auf die Weltkirche sei es noch etwas schwieriger. Aber dennoch setzt Bedford-Strohm nach eigenen Worten auf den Heiligen Geist. "Den gibt es ja auch noch. Der macht manchmal Sachen, das glaubst Du vorher überhaupt nicht. Wer hätte die deutsche Einheit für möglich gehalten? Also ich lebe aus der Hoffnung und der Heilige Geist wird uns schon den entsprechenden Rückenwind geben."