Trauerfeier für Kardinal Pell im Petersdom

Einer der mächtigsten Männer im Vatikan

Bei einem Requiem im Petersdom haben zahlreiche Menschen vom australischen Kardinal George Pell Abschied genommen. Kardinaldekan Giovanni Battista Re leitete die Zeremonie. Mit ihm am Altar stand unter anderem Erzbischof Gänswein.

Der Sarg des australischen Kardinals George Pell wird vor der Beerdigungszeremonie im Vatikan in den Petersdom getragen. / © Gregorio Borgia/AP (dpa)
Der Sarg des australischen Kardinals George Pell wird vor der Beerdigungszeremonie im Vatikan in den Petersdom getragen. / © Gregorio Borgia/AP ( dpa )

Unter den Trauergästen war auch der Bruder des Verstorbenen, David Pell. Am Ende der Messe nahm Papst Franziskus persönlich die Riten der "Ultima Commendatio" (Aussegnung) und "Valedictio" (Verabschiedung) vor.

Beisetzung in der Kathedrale von Sydney

Nach der Trauerfeier soll Pells Leichnam nach Australien überführt und in der Krypta der Kathedrale von Sydney beigesetzt werden. Der Kardinal war am Dienstag mit 81 Jahren in Rom an den Folgen einer Hüftoperation gestorben.

Er war von 2014 bis 2017 als Verantwortlicher für Wirtschafts- und Finanzfragen einer der mächtigsten Männer im Vatikan. Nach seinem Tod würdigte ihn Franziskus als "treuen Diener".

Missbrauchsvorwürfe

Pell war der bislang ranghöchste katholische Geistliche, der wegen angeblichen sexuellen Missbrauchs verurteilt und inhaftiert wurde. Er wies stets alle Vorwürfe zurück. 2020 sprach ihn Australiens Oberstes Gericht aus Mangel an Beweisen frei; nach 400 Tagen kam er wieder auf freien Fuß. Derzeit ist in Melbourne in Zusammenhang mit Missbrauchsvorwürfen noch ein zivilrechtliches Verfahren gegen Pell anhängig. Es soll laut australischen Medien auch nach seinem Tod weitergehen.

Überschattet wurden die Trauerfeierlichkeiten von einem postum veröffentlichten Schreiben Pells. In einem Beitrag für die britische Zeitschrift "The Spectator" kritisierte er die vom Papst ausgerufene Weltsynode scharf, bezeichnete das Projekt als "toxischen Alptraum".

Inhalt fehlt.

Quelle:
KNA
Mehr zum Thema