"Die Vorstellung, dass Afrika existiert, um ausgebeutet zu werden, ist das größte Unrecht, das es gibt", so Papst Franziskus im Interview der spanischen Zeitschrift "Mundo Negro" (Januar-Ausgabe). Diese Haltung sei "im kollektiven Unterbewusstsein vieler Menschen verankert und muss geändert werden".
Papst reist in den Südsudan und DR Kongo
Vom 3. bis 5. Februar will Franziskus eine schön länger zugesagte Reise in den Südsudan nachholen. Begleitet wird er dort vom Ehrenoberhaupt der Anglikanischen Weltgemeinschaft, Erzbischof Justin Welby von Canterbury, und dem Moderator der Generalversammlung der presbyterianischen Kirche von Schottland, Iain Greenshields. Zuvor besucht das Oberhaupt der katholischen Kirche die Demokratische Republik Kongo.
Beide Länder sind gezeichnet von internen Konflikten. Bürgerkriege und Kämpfe zwischen Armeen und Rebellengruppen forderten in den vergangenen Jahren Tausende Opfer.
Gegenüber der von Comboni-Missionaren geleiteten Zeitschrift "Mundo Negro" warf der Papst den führenden Weltmächten vor, in erster Linie den materiellen Reichtum Afrikas plündern zu wollen. Er warb dafür, sich stattdessen vom geistigen Reichtum der Afrikaner inspirieren zu lassen. Dafür sei es notwendig, auf die Menschen zuzugehen.
Migranten aufnehmen und begleiten
Die Europäische Union etwa tue zu wenig, um afrikanische Migranten aufzunehmen und zu integrieren. Länder an den EU-Außengrenzen wie Griechenland, Zypern, Italien, Spanien und Malta würden bei der Bewältigung der Migrationsströme im Stich gelassen. Franziskus sprach in diesem Zusammenhang von einer "großen europäischen Ungerechtigkeit".
Zugleich bezeichnete er es als "Verbrechen", Menschen auf der Suche nach einer besseren Zukunft durch Stacheldrahtzäune zu stoppen. "Migranten müssen aufgenommen, begleitet, gefördert und integriert werden", insistierte der Papst.