Streng genommen sei es "kein Papstbesuch", sondern eine "ökumenische Pilgerreise", sagte der britische Autor John Ashworth am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
"Dabei geht es um mehr als nur die Formulierung."
Franziskus will Reise nachholen
Vom 3. bis 5. Februar will Franziskus eine versprochene Reise in den Südsudan nachholen. Begleitet wird er vom Ehrenoberhaupt der Anglikanischen Weltgemeinschaft, Erzbischof Justin Welby von Canterbury, und dem Moderator der Generalversammlung der presbyterianischen Kirche von Schottland, Iain Greenshields.
Die christlichen Kirchen im Südsudan seien an sich "sehr ökumenisch", so Ashworth, der als katholischer Missionar 40 Jahre lang Kirchen im Sudan und Südsudan unterstützte. Nicht nur sei die gemeinsame Reise der Kirchenführer symbolisch.
Von Bedeutung sei auch die Tatsache, dass sich diese "über etliche Jahre" gemeinsam für Frieden im Südsudan eingesetzt hätten.
Politischer Hintergrund
Von 2013 bis 2018 war der Südsudan Schauplatz eines Bürgerkriegs.
Heute regieren die ehemaligen Erzrivalen Salva Kiir Mayardit und Riek Machar als Präsident und Vizepräsident in einer gemeinsamen Regierung. Auf Grundlage der "Erklärung von Rom" (2020) wird auch mit jenen Rebellen weiterverhandelt, die 2018 nicht das Friedensabkommen unterzeichneten.
In dem Dokument erkennen Regierung und Rebellen den "unermüdlichen Aufruf" der katholischen, anglikanischen und presbyterianischen Führer zu "Frieden, Versöhnung und Bruderschaft" an.
Wichtiger Solidaritätsbesuch
Laut Ashworth bleibt abzuwarten, ob die drei Kirchenführer bei ihrer Visite erneut einen Sinneswandel bei Südsudans Machteliten anstoßen können. "Nichtsdestoweniger wird sie ein wichtiger moralstärkender Solidaritätsbesuch für die Kirchen und das Volk des Südsudans", so der Experte.