In einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht schreibt das Organ der vatikanischen Missions-Behörde: "166 Tote, 237 Verletzte, 20.000 bis 50.000 Vertriebene - diese nackten Zahlen zeigen, welches Drama die Menschen im Südsudan erleben, seit im August die Kämpfe zwiwschen rivalisierenden Milizen wieder begonnen haben."
Papst Franziskus will vom 31. Januar bis 5. Februar in die Demokratische Republik Kongo und den Südsudan reisen.
Appell des Bischofs
Ausführlich zitiert fides einen Friedensaufruf des Bischofs von Malakal, Stephen Nyodho. Er erinnerte jüngst in einer Radioansprache an die Kämpfer der verfeindeten Milizen daran, dass sie noch vor einigen Jahren mit vereinten Kräften für die Befreiung ihres Landes vom Nachbarland Sudan kämpften.
Nyodho appellierte an die kämpfenden Gruppen, die Kampfhandlungen einzustellen. "Ihr sei alle Brüder und Schwestern", heißt es in seinem Aufruf.
Von 1983 bis 2005 hatte die "Sudanesische Volksbefreiungsarmee" (SPLA) einen Unabhängigkeitskrieg gegen den islamisch dominierten Norden des Sudans geführt und zunächst eine Autonomie sowie im Jahr 2011 eine komplette Unabhängigkeit für den Südsudan durchgesetzt. Im neuen, überwiegend von Christen bewohnten Staat Südsudan kam es ab 2013 wiederum zu einem internen Bürgerkrieg um die Macht, der mit Unterbrechungen bis in die Gegenwart andauert.
Papstbesuch angekündigt
In diesem Bürgerkrieg sind Präsident Salva Kiir Mayardit und Ex-Vizepräsident Riek Machar die wichtigsten Gegenspieler. Aber auch andere mischen mit im bewaffneten Kampf um die Macht, der sich laut dem Bericht von Fides vor allem auf die nordöstlichen Provinzen Upper Nile und Jonglei konzentriert.
Papst Franziskus will nach mehreren Verschiebungen seiner Reisepläne Anfang Februar 2023 den jüngsten Staat Afrikas besuchen. Zuletzt hatte er am 11. Dezember die Kriegsparteien zu einer nationalen Versöhnung und zur Rücksichtnahme auf die Zivilbevölkerung aufgerufen.
Bei seiner Reise, für die es bereits 2022 veröffentlichte Pläne gab, wird der Papst sich voraussichtlich auf die Hauptstadt Juba im Süden des Landes konzentrieren. Sie war vor allem im Jahr 2016 in der ersten Phase des Bürgerkriegs heftig umkämpft.