Pionierin der Hospizarbeit Isolde Wien wird 85

Planung und Umsetzung

Die Initiatorin des ersten stationären Hospizes im rheinland-pfälzischen Speyer, Isolde Wien, wird am Montag 85 Jahre alt. Die Ruhestandspfarrerin hat 1996 das wesentliche Fundament für die hospizliche Arbeit in dem Bundesland gelegt.

Patientin hält Karten mit Heiligenbildern in ihrer Hand / © Corinne Simon (KNA)
Patientin hält Karten mit Heiligenbildern in ihrer Hand / © Corinne Simon ( KNA )

Bereits zwei Wochen nach der Gründung der Einrichtung für sterbenskranke Menschen sei dort am 11. März 1996 der erste Gast aufgenommen worden.

"Isolde Wien und das Hospizteam haben damals Pionierarbeit geleistet, indem sie sich für die Planung und Umsetzung des ersten stationären Hospizes in Rheinland-Pfalz einsetzten", würdigte Oberin Isabelle Wien, Vorstandsvorsitzende der Diakonissen Speyer und deren Nichte.

Isolde Wien / © Diakonissen Speyer (epd)
Isolde Wien / © Diakonissen Speyer ( epd )

Große Unterstützung habe die Pfarrerin in der Gründungsphase des Hospizes von ihrem Mann, Pfarrer Karl-Gerhard Wien, dem damaligen Leitenden Direktor der Diakonissen Speyer, erhalten.

Trotz der ungeklärten Finanzierung einer solchen Einrichtung habe sich ihr Onkel dafür stark gemacht, Schwerstkranke auf ihrem letzten Weg eine umfassende Versorgung in geschützter Umgebung zu ermöglichen, sagte Oberin Wien.

Immer weiter ausgebaut

Das Hospiz im Wilhelminenstift bietet den Diakonissen zufolge Platz für bis zu sieben Gäste an.

Bei der Hospizarbeit ist vor allem der Austausch mit den Menschen wichtig / © BlurryMe (shutterstock)
Bei der Hospizarbeit ist vor allem der Austausch mit den Menschen wichtig / © BlurryMe ( shutterstock )

Diese würden von einem Team aus haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden individuell versorgt. Auf Basis von Isolde Wiens Initiative sei die Palliativversorgung (Schmerzversorgung) bei den Diakonissen Speyer immer weiter ausgebaut worden.

Mittlerweile unterstützt das diakonische Unternehmen unheilbar kranke Menschen mit drei Hospizen, zwei Palliativstationen, dem Palliativnetz Süd- und Vorderpfalz sowie drei ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdiensten.

Studie: Viele Krankenhauseinweisungen vor dem Sterben vermeidbar

Laut einer Studie der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) wäre mehr als jede dritte Krankenhauseinweisung von Pflegeheimbewohnern in den letzten zwölf Wochen vor dem Sterben "potenziell vermeidbar". Das geht aus dem am Dienstag in Berlin vorgestellten Pflegereport 2022 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor. So seien etwa Herzinsuffizienz, Dehydration oder Harnwegsinfektionen auch im Pflegeheim behandelbar, sagte Antje Schwinger, Mitherausgeberin des Reports.

Hand einer Pflegerin liegt auf dem Handrücken eines Patienten auf einer Intensivstation / © Harald Oppitz (KNA)
Hand einer Pflegerin liegt auf dem Handrücken eines Patienten auf einer Intensivstation / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
epd