Bistum Passau rechnet 2023 mit sechsstelligem Minus

Kein Defizit für 2022 erwartet

Das Bistum Passau rechnet im Haushaltsjahr 2023 mit einem Minus von etwas mehr als 600.000 Euro. "Wir legen einen Haushalt vor, der negativ ist. Aber nicht unverantwortbar negativ", erläuterte Finanzdirektor Sonnleitner in Passau.

Blick auf Passau / © Sergey Fedoskin (shutterstock)

Die wirtschaftliche Gesamtentwicklung sei wegen des Ukrainekriegs mit den damit verbundenen Lieferproblemen, Materialengpässen und Preissteigerungen derzeit nicht absehbar. Am Jahresende könnte aber auch ein "mäßiger Überschuss" stehen.

Stefan Oster, Bischof von Passau, am 18. März 2021 im Bischöflichen Ordinariat in Passau. / © Maria Irl (KNA)
Stefan Oster, Bischof von Passau, am 18. März 2021 im Bischöflichen Ordinariat in Passau. / © Maria Irl ( KNA )

Die größte Einnahmequelle sei mit 106,7 Millionen Euro nach wie vor die Kirchensteuer, auch wenn mit einem Rückgang von gut 4,4 Millionen Euro im Vergleich zu 2022 kalkuliert werde, heißt es. "Die Situation könnte nicht paradoxer sein. Die Zahl der Austritte wird auch in unserem Bistum höher sein als bisher, daran besteht kein Zweifel. Aber noch - und die Betonung liegt auf dem Wörtchen noch - ist dies in der Haushaltsplanung des Bistums nicht zu spüren", sagte Sonnleitner.

Ausgaben seien im Griff

Insgesamt werde mit betrieblichen Erträgen in Höhe von rund 132,7 Millionen Euro gerechnet. Diesen stünden Aufwendungen von 136,5 Millionen Euro gegenüber. Den Angaben zufolge wird die Differenz durch ein kalkuliertes positives Finanzergebnis von 3,2 Millionen Euro verringert.

Sonnleitner erwartet nach eigenen Worten einen günstigen Jahresabschluss für 2022. Er gehe nicht von einem Defizit aus, sagte er. Anders als erwartet hätten sich die Kirchensteuereinnahmen nicht rückläufig entwickelt. Zum anderen hätten pandemiebedingt viele Ausgaben nicht getätigt werden können. Dies betreffe Veranstaltungen wie auch Baumaßnahmen. Vor elf Monaten war noch ein negatives Betriebsergebnis von zehn Millionen Euro befürchtet worden.

Grund zur Sorge gibt es in den Pfarreien vor allem wegen der stark gestiegenen Energiekosten, wie es heißt. Mit Zustimmung des Diözesansteuerausschusses seien im Dezember 2022 den Pfarrkirchenstiftungen zur Abfederung gut 600.000 Euro zugegangen.

Zudem seien zum Jahresende bereits rund 900.000 Euro an zusätzlichen Mehreinnahmen aus der Kirchensteuer in Form von Energiekostenzuschüssen durch die Caritas an Bedürftige weitergegeben worden.

 

Quelle:
KNA