Thema war das Treffen zwischen Franziskus und den Opfern von Gewalt aus dem Ostkongo. Dabei sei das Kirchenoberhaupt mit der "nackten Realität konfrontiert" worden: Frauen, die von Rebellen als Sexsklavinnen rekrutiert wurden, Opfer von Verstümmelungen und erzwungener Kannibalismus.
Der kongolesischen Funkstation RTNC zufolge war der Papst von den "rohen und herzzerreißenden" Augenzeugenberichten bewegt. Mit seiner anschließenden Rede habe er eine "starke Botschaft" an alle gesendet, die bei dem Konflikt "die Fäden ziehen". Den Konfliktopfern hat er laut dem UN-Sender Radio Okapi nochmals seine Verbundenheit versichert.
Vergebung als Kernbotschaft
"Vergebung, Frieden und eine Amnestie des Herzens" waren laut "Le Potentiel" die Kernbotschaft des Papstes bei der Messe am Flughafen von Kinshasa. Franziskus habe die Rebellen direkt zur Zerschlagung des ewigen Gewaltkreises aufgerufen. Außerdem hebt die Zeitung hervor: Während Präsident Felix Tshisekedi und Oppositionspolitiker die Messe mit rund einer Million Menschen gefeiert hätten, habe Ex-Präsident Joseph Kabila "durch seine Abwesenheit geglänzt".
Mehrere örtliche Medien sprechen eine politische Botschaft der Papst-Messe an: den Konflikt mit Ruanda. So schätzt "The East African": Der Papst sei sich des "Kontexts der Eskalation" bewusst gewesen, als er betont habe: "Ein Nachbar ist ein Bruder". Radio France Internationale hält hingegen fest: "Der Papst erwähnte Ruanda in seiner Rede nicht namentlich oder ergriff in dem Streit Partei."
Friedensbotschaft von Dauer?
Von einem besonderen Umstand berichten Medien im Südsudan. Dort wird der Papst am Freitag in Begleitung des Oberhaupts der anglikanischen Weltgemeinschaft, Erzbischof Justin Welby, und des Moderators der Generalversammlung der presbyterianischen Kirche von Schottland, Iain Greenshields, erwartet. "Ob Zufall oder geplant, für Südsudans Christen hat das eine einzigartige Bedeutung", berichtet der Sender EyeRadio. Einige hätten bereits den "Anschein der Heiligen Dreifaltigkeit" hervorgehoben.
Weniger optimistisch zeigt sich das Publikum von Radio Tamazuj. Ob der Papstbesuch dem gewaltgeplagten Land Wandel bringe, fragte der Sender in einer Online-Umfrage. 72 Prozent stimmten für "Nein".