Andere zeigten ihre verstümmelten Gliedmaßen. Der 86-jährige Papst reagierte erschüttert. Er hatte ursprünglich einen Besuch in der Konfliktregion Nord-Kivu geplant; die Etappe musste aus Sicherheitsgründen gestrichen werden.
Franziskus verurteilte im Namen Gottes die Gewalt, Massaker, und Vergewaltigungen wie auch "die blutige, illegale Ausbeutung" der Bodenschätze und Kämpfe um territorialen Einfluss. "Bekehre die Herzen derer, die unmenschliche Gräueltaten begehen, die Schande über die ganze Menschheit bringen", betete der Papst und fuhr fort: "Öffne jenen die Augen, die sie vor diesen Gräueln verschließen oder sich davon abwenden."
Kämpfe seit Jahrzehnten
Verantwortlich für den seit Jahren dauernden Krieg in der Grenzregion zu Uganda, Ruanda und Burundi machte der Papst eine "unersättliche Gier nach Rohstoffen und Geld, die eine Kriegswirtschaft antreibt, die nach Instabilität und Korruption verlangt". Unsicherheit, Gewalt und Krieg würden nicht nur von außen, sondern auch von innerkongolesischen Kräften geschürt. Dies erfülle ihn mit Empörung, sagte der Papst.
Er richtete einen "eindringlichen Appell an alle Menschen, an alle internen und externen Kräfte, die die Fäden des Krieges in der Demokratischen Republik Kongo ziehen und das Land ausplündern, geißeln und destabilisieren". An sie gerichtet sagte Franziskus: "Ihr bereichert euch durch die illegale Ausbeutung der Güter dieses Landes und die blutige Opferung unschuldiger Menschen."
Und weiter: "Hört auf den Schrei ihres Blutes, achtet auf die Stimme Gottes, der euch zu Umkehr aufruft, und auf die eures Gewissens: Bringt die Waffen zum Schweigen, bereitet dem Krieg ein Ende. Es reicht! Keine Bereicherung mehr zum Schaden der Schwächsten, keine Bereicherung mehr mit Ressourcen und Geld, die mit Blut besudelt sind!", mahnte der Papst.
Er verneige sich mit Respekt vor dem Leid der Opfer, so Franziskus. Zugleich rief er zu Vergebung auf, "die den Teufelskreis der Rache durchbricht, ohne zu vergessen". Das Herz zu entwaffnen, bedeute nicht "aufzuhören, sich angesichts des Bösen zu empören oder es nicht anzuprangern". Es bedeute "auch keine Straffreiheit und keinen Straferlass für Gräueltaten", so der Papst.