Schon vor seiner Abreise nach Rom zur Beerdigung von Papst Benedikt XVI. Anfang Januar habe er an vielfältigen gesundheitlichen Beschwerden gelitten, so der Bischof, der Ende 2022 zusammen mit weiteren Menschenrechtlern wegen nicht ordnungsgemäßer Registrierung eines Hilfsfonds für Demokratie-Aktivisten zu einer Geldstrafe verurteilt worden war. "Aber ich kann versichern, dass sich die besten Ärzte in Hongkong um mich kümmern", so der Geistliche.
Gesundheitliche Probleme
Am Donnerstag wurden weitere Details bekannt, die der 91-Jährige in einem "Brief an die Gefangenen" mitteilte. "Ich habe Euch viele Tage nicht gesehen, ich mache mir große Sorgen um Euch, und Ihr macht Euch vielleicht große Sorgen um mich", schrieb Zen, der in den letzten Jahren vermehrt in der Gefängnisseelsorge tätig war, in einem Blogbeitrag.
Die Beerdigung von Benedikt XVI. habe ihm sehr am Herzen gelegen: "Wie durch ein Wunder erlaubte Gott mir, nach Rom zu gehen, um daran teilzunehmen: Das Gericht genehmigte der Polizei, mir meinen Pass zurückzugeben.
Die Fluggesellschaft hatte gerade einen Flug, damit ich die Beerdigung rechtzeitig erwischen konnte", so Zen, der wegen seiner Kritik am kommunistischen Regime in China weiter von der Polizei beobachtet wird: "Als ich nach Rom ging, hatte ich das Gefühl, ganz Hongkong und ganz China zu repräsentieren und Papst Benedikt XVI. unseren Respekt und unsere Liebe auszudrücken."
Besondere Tage in Rom
Die vier Tage in Rom seien "ein Wunder" gewesen, auch weil er vor der Messe am Petersdom Benedikts Sarg küssen und seinen Kopf darauf legen konnte als Zeichen des Respekts und der Dankbarkeit, so der Kardinal.
Zugleich seien es "sehr harte vier Tage" gewesen, weil seine Schultern entzündet waren, sein Rücken schmerzte und seine Hände taub gewesen seien: "Aber ich dachte immer, dass sich diese Probleme allmählich bessern und erholen würden." Doch habe sich der Zustand weiter verschlechtert, beide Hände seien stärker angeschwollen.
Gebete für Gefangene
Die einsetzenden Atembeschwerden hätten ihn an eine Lungenerkrankung von 2016 erinnert, bei der er drei Wochen im Krankenhaus bleiben musste.
"Zum Glück sind es nach der Untersuchung nicht die Keime von vor sechs Jahren", schrieb Zen weiter. Er dankte den Ordensfrauen und Ärzten im Krankenhaus, die sich sehr um ihn gekümmert und verschiedene Untersuchungen durchgeführt hätten. Zwar habe er die Gefangenen nicht besuchen können, "aber vergesst nicht, dass wir im Gebet niemals getrennt werden. Ich werde weiterhin für Sie beten, und bitte denken Sie in Ihren Gebeten an mich."