Kardinal Rainer Maria Woelki hat erstmals seit seiner Auszeit wieder den Gottesdienst am Aschermittwoch im Kölner Dom geleitet und dabei den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verurteilt. "Niemand darf sich auf Gott berufen, wenn er zum Krieg rüstet", sagte er in seiner Predigt. Krieg sei kein unabwendbares Schicksal. "Es ist ein Machwerk des Menschen, und dem stellen wir uns in den Weg, nicht zuletzt durch unser Gebet." Die Bitte nach Frieden zähle mehr als alle Waffen der Erde.
Menschliche Intelligenz falsch eingesetzt
Es brauche keinen "Präventivkrieg"; dem Krieg müsse stattdessen vorgebeugt werden, so Woelki weiter: "Es kann doch nicht sein, es kann doch nicht vernünftig sein, Milliarden für einen Krieg zu verpulvern, während Millionen Menschen hungern." Auch sei es nicht vernünftig, die menschliche Intelligenz für die Entwicklung immer besserer Waffensysteme statt für die Völker einzusetzen.
Millionen Kriegstote seit Erstem Weltkrieg
Woelki erinnerte zudem an die Millionen Kriegstoten seit dem Ersten Weltkrieg – etwa auch in Vietnam, Syrien und jetzt in der Ukraine. "Wir sehen aber nicht die Gesichter, die hinter diesen Zahlen stehen", so der Erzbischof. Dahinter stünden Lebens- und Leidensgeschichten sowie Menschen, die trauerten.