"Darum lieben dich die jungen Frauen": die biblische Liebeslyrik überrascht in ihrer Deutlichkeit. Kein Wunder, dass die entsprechenden Vertonungen ähnlich sinnlich daherkommen, obwohl die Kompositionen auch im Gottesdienst erklingen.
Das Hohelied der Liebe ist eine biblische Sammlung wunderbarer Liebeslyrik, die seit Jahrhunderten Komponisten zu ganz besonderen Werken inspiriert hat. "Lied der Lieder", so heißt das Buch auch, das erstaunlicherweise Gott an keiner Stelle ausdrücklich nennt, nur von den Töchtern Jerusalems spricht.
Erwähnt wird zudem der biblische König Salomon, der lange als Verfasser des Buches galt. Sicher ist aber nur, dass die Schrift zur sogenannten Weisheitsliteratur gehört und die Liebe zwischen Mann und Frau darin hymnisch besungen wird.
In der christlichen Tradition wurde diese Verbindung analog auf die Verbindung Christus zu seiner Kirche oder der mystischen Einheit der Seele mit Gott ausgedeutet. Bis heute werden die Texte im Gottesdienst verlesen oder gesungen, vor allem als Vertonungen in den Vespern wurden Auszüge des Buches über Jahrhunderte vertont.
Der heilige Valentin und die Verliebten
Am Dienstag ist der Valentinstag, der als Tag für Verliebte gilt. Dieser Tag beruft sich auf den Bischof Valentin von Terni, der gegen den Willen des heidnischen Kaisers in Rom der Spätantike Paare nach christlichem Ritus verheiratete. Dafür starb er den Märtyrer-Tod am 14. Februar 269.
Wirklich historisch gesichert sind diese Geschichten nicht, dennoch gilt der Gedenktag des heiligen Valentin als Tag für Verliebte.
Aus diesem Anlass erklingen ab 20 Uhr im Radioprogramm von DOMRADIO.DE am Sonntagabend Vertonungen des Hoheliedes von Claudio Monteverdi, Alessandro Grandi und Johann Christoph Bach.