Wir bauen nicht nur Steine wieder auf, wir stellen die Menschlichkeit wieder her“, sagte Bischof Thabet Habib Yousif al-Mekko von der chaldäischen Diözese Alqosch bei der Einweihungsfeier, die bereits im Dezember 2022 stattfand. Die Schwestern betreiben auch einen Kindergarten.
Batnaya gehört zu den Ortschaften Ninive-Ebene, die Jahrhunderte lang Zentren christlichen Lebens im Irak waren. Im Jahr 2014 lebten rund 5000 Christen in dem Dorf, fast alle von ihnen chaldäische Katholiken. Die gesamte Bevölkerung musste jedoch fliehen, als im August 2014 Truppen des sogenannten "Islamischen Staates" (IS) die Ninive-Ebene eroberten. In Batnaya wurden zahlreiche Gebäude zerstört, darunter auch zwei Kirchen und das Dominikanerinnenkloster St. Joseph. Viele Bewohner fanden Zuflucht im kurdischen Teil des Irak, andere gingen ins Ausland.
Zurückgekehrt, um die Nöte der Menschen zu teilen
Nach der Rückeroberung der Ninive-Ebene im Jahr 2016 kehrten die Schwestern umgehend nach Batnaya zurück. In ihr Kloster konnten sie jedoch nicht wieder einziehen, es war zu stark beschädigt. Ein Neubau wurde nötig, der jetzt mit wesentlicher Unterstützung von "Kirche in Not" vollendet werden konnte. "Wir sind in Batnaya, um die Gläubigen zu begleiten, ihr Leben und ihre Nöte zu teilen und so viele Dienste wie möglich anzubieten", erklärte die Oberin Schwester Huda Sheto.
Bei der Einweihungsfeier betonten die Anwesenden, dass von der Präsenz der Ordensfrauen auch ein Signal für die Rückkehr weiterer Dorfbewohner ausgehe. "Ihre Wurzeln liege in Batnaya und nicht in den Auswanderungsorten. Ich ermuntere sie, wieder hierherzukommen", betonte Bischof al-Mekko. Die Vergangenheit habe bei den Christen im Irak tiefe Wunden geschlagen. "Diese Wunde muss durch den Glauben geheilt werden, und das neue Kloster ist ein Zeichen für diesen Glauben."
Eines der größten Projekte von "Kirche in Not"
Nach der Befreiung der irakischen Ninive-Ebene hatte "Kirche in Not" eines der größten Projekte seiner Geschichte gestartet: Unter dem Leitwort "Zurück zu den Wurzeln" hat das Hilfswerk zusammen mit lokalen Partnern den Wiederaufbau der zerstörten Ortschaften finanziert; über 13 000 Gebäude mussten dabei wiederinstandgesetzt werden, darunter auch zahlreiche Kirchen, Klöster und Gemeindezentren. Mittlerweile sind gut die Hälfte der einstigen Bewohner in ihre frühere Heimat zurückgekehrt. Nach Angaben der lokalen Kirche ist die Zahl der Christen im Irak in den vergangenen 20 Jahren von rund 1,5 Millionen auf heute unter 250 000 gesunken.