Erzbistum Berlin stellt seinen Geschäftsbericht vor

Mehr Vermögen und bald weniger Kirchensteuer

Das Vermögen des Erzbistums Berlin ist im Jahr 2021 erneut gewachsen. Laut seinem am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht für diesen Zeitraum betrug es damals 993,5 Millionen Euro, das waren 129,6 Millionen Euro mehr als 2020.

Sankt-Hedwigs-Kathedrale / © Kristian Barthen (KNA)
Sankt-Hedwigs-Kathedrale / © Kristian Barthen ( KNA )

Davon entfielen 497,7 Millionen Euro auf Rückstellungen vor allem für Anlagen, aus deren Erträgen die Pensionen von rund 300 Priestern und leitenden Mitarbeitern des Erzbistums (423,1 Millionen Euro) bezahlt wurden.

Das Erzbistum zählt rund 384.000 Katholikinnen und Katholiken in Berlin, Brandenburg und Vorpommern.

Staatliche Förderung zweitgrößte Einnahmequelle

Der ebenfalls veröffentlichte Haushaltsplan des Erzbistums für 2023 beläuft sich 298,1 Millionen Euro. Das sind 10,4 Millionen Euro mehr als der Etat für 2022. Die Einnahmen aus der Kirchensteuer werden mit 166 Millionen Euro veranschlagt, rund 5,8 Millionen Euro mehr als 2022. Davon stehen dem Erzbistum wegen eines Ausgleichsverfahrens unter den deutschen Bistümern 129 Millionen Euro zur Verfügung.

Symbolbild Geld und Kirche / © Julia Steinbrecht (KNA)
Symbolbild Geld und Kirche / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Zweitgrößte Einnahmequelle ist die staatliche Förderung für die 25 Schulen in Trägerschaft des Erzbistums. Die Zuschüsse dafür belaufen sich auf 81,7 Millionen Euro, für den Unterhalt ihrer Schulen bringt die Kirche rund 22,1 Millionen Euro selbst auf. Für den Religionsunterricht erhält das Erzbistum 8,8 Millionen Euro vom Staat und steuert aus eigenen Mitteln 4,5 Millionen Euro bei.

Erzbistum rechnet mit rückläufigen Kirchensteuereinnahmen

5,2 Millionen Euro erhält das Erzbistum aus historisch begründeten Staatsleistungen der Länder Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Die Ampel-Koalition prüft derzeit Möglichkeiten, solche Zahlungen an die beiden großen Kirchen längerfristig abzulösen.

Heiner Koch, Erzbischof von Berlin / © Harald Oppitz (KNA)
Heiner Koch, Erzbischof von Berlin / © Harald Oppitz ( KNA )

Wie aus dem Haushaltsplan weiter hervorgeht, sind bei den Ausgaben für die verschiedenen Formen der Seelsorge 43 Millionen Euro bestimmt, für die Diözesanleitung 25,6 Millionen Euro. Die Caritasverbände erhalten eine Förderung in Höhe von 5,9 Millionen Euro, die Kindertagesstätten in den Kirchengemeinden überdies einen Zuschuss von 2,3 Millionen Euro.

In den kommenden Jahren rechnet das Erzbistum mit rückläufigen Einnahmen aus der Kirchensteuer. Nach Prognosen wird die Zahl der Katholikinnen und Katholiken im Erzbistum bis zum Jahr 2060 wegen Kirchenaustritten und rückläufiger Zahl von Taufen auf rund 190.000 zurückgehen. Zugleich kämen zu den sinkenden Einnahmen dann steigende Ausgaben vor allem für Personal und Pensionszahlungen.

Erzbistum Berlin

Das Erzbistum Berlin umfasst das Land Berlin, den größten Teil Brandenburgs sowie Vorpommern und einen kleinen Teil Sachsen-Anhalts. In seinen Kirchengemeinden leben rund 362.000 Katholiken. In seiner jetzigen Form wurde das Erzbistum 1994 errichtet. Erzbischof Dr. Heiner Koch übernahm die Bistumsleitung am 19. September 2015. Bischofssitz ist die St.-Hedwigs-Kathedrale in Berlin-Mitte.

Sankt-Hedwigs-Kathedrale in Berlin / © frantic00 (shutterstock)
Sankt-Hedwigs-Kathedrale in Berlin / © frantic00 ( shutterstock )
Quelle:
KNA