Das schreiben die beiden Frauen, jeweils frühere Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), in einem Beitrag für die "Welt" (Mittwoch). "Es ist möglich und selbstredend sinnvoll, die Ukrainerinnen und Ukrainer bei ihrer Selbstverteidigung zu unterstützen und zugleich diplomatische Bemühungen aufrechtzuerhalten." Dies passiere bereits.
Im Fall der Ukraine schaffe eine Unterstützung mit Waffen Freiheit und begrenze das Leiden. "Wer in der jetzigen Lage einen vorbehaltlosen Waffenstillstand mit einem sofortigen Ende aller militärischen Unterstützung für die Ukraine einfordert, verlangt in Wahrheit von der Ukraine ihre Unterwerfung", so Göring-Eckardt (Grüne) und Schwaetzer. Das sei kein friedlicher Pazifismus, "sondern einer, der den Aggressor belohnt, und der gerade nicht gewaltfrei ist".
"Nur ein gerechter Frieden kann dauerhaft stabil sein"
Die Ukraine müsse zunächst unterstützt werden, Voraussetzungen zu schaffen, um auf Augenhöhe mit Russland über einen gerechten Frieden verhandeln zu können, hieß es. "Frieden kann es nicht geben, wenn ihn der Aggressor diktiert. Nur ein gerechter Frieden kann dauerhaft stabil sein."
Gerade auch für Christinnen und Christen sei klar, dass militärische Aggression und "imperiale Ansprüche" nicht belohnt werden könnten, schreiben die beiden Frauen. "Vom Ziel des Rückzugs der russischen Truppen und der Wiederherstellung der vollen Souveränität der Ukraine kann nicht abgerückt werden. Angesichts schwerster Menschenrechtsverletzungen darf unsere Friedenssehnsucht nicht der alleinige Maßstab des Handelns sein, handlungsleitend muss das Leid der Ukrainerinnen und Ukrainer sein."