Afrikanische Kontinentalversammlung zur Weltsynode tagt

"Gemeinschaft, Partizipation, Mission"

Im äthiopischen Addis Abeba ist die afrikanische Kontinentalversammlung zur Weltsynode der katholischen Kirche eröffnet worden. Bis kommenden Montag beraten 200 delegierte Männer und Frauen über die Zukunft der Kirche.

Kardinal Dieudonne Nzapalainga, Erzbischof von Bangui, nimmt an der Kontinentalversammlung teil / © Jean-Matthieu Gautier (KNA)
Kardinal Dieudonne Nzapalainga, Erzbischof von Bangui, nimmt an der Kontinentalversammlung teil / © Jean-Matthieu Gautier ( KNA )

Die Versammlung steht unter den Stichworten "Gemeinschaft, Partizipation, Mission".

Unter den Teilnehmern sind 80 Laien, 32 Priester, 16 Ordensleute sowie 23 Bischöfe und Kardinäle aus Ländern des gesamten Kontinents, wie das Online-Portal "La Croix Africa" (Donnerstag) berichtet. Auch Vertreter von Muslimen, Kopten, Protestanten und den sogenannten traditionellen Religionen Afrikas sind zu der Versammlung von 1. bis 6. März eingeladen.

Sieben kontinentale Kirchenversammlungen

In der von Papst Franziskus im Herbst 2021 ausgerufenen Weltsynode zur Synodalität der Kirche stehen nach lokalen und ortskirchlichen Beratungen in Diözesen und Gemeinschaften weltweit bis Ende März insgesamt sieben kontinentale Kirchenversammlungen auf dem Programm.

Kardinal Mario Grech (m.), Generalsekretär der Bischofssynode, und Papst Franziskus (r.) bei der Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Mario Grech (m.), Generalsekretär der Bischofssynode, und Papst Franziskus (r.) bei der Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Anschließend geht es in die abschließenden Beratungen auf Ebene der Weltkirche.

Zu den Zielen der kontinentalen Etappe gehört der Blick auf die verschiedenen kirchlichen Realitäten ebenso wie das Sammeln von Reaktionen aus den Ortskirchen auf ein vom vatikanischen Synodensekretariat veröffentlichtes erstes weltkirchliches Arbeitsdokument. Es hatte Ergebnisse aus der ersten Synodenphase zusammengefasst.

Das Treffen in Addis Abeba solle "den Dialog und den Prozess der Unterscheidung über die im Arbeitsdokument für die Kontinentaletappe hervorgehobenen pastoralen Fragen fortsetzen", teilte das Generalsekretariat des Symposiums der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM) mit.

Schlusspapier soll erarbeitet werden

Wie die anderen Kontinentalversammlungen erarbeiten auch die afrikanischen Kirchenvertreter ein Schlusspapier zu ihren kontinentalen Beratungen. Dazu fanden laut SECAM im Vorfeld der nunmehrigen Versammlung in Äthiopien bereits Arbeitssitzungen in Accra, Ghana und Nairobi statt.

Messe mit Dieudonne Nzapalainga im Dezember 2019 / © Jean-Matthieu Gautier (KNA)
Messe mit Dieudonne Nzapalainga im Dezember 2019 / © Jean-Matthieu Gautier ( KNA )

Zufrieden über den bisherigen Verlauf der Synode äußerte sich der zentralafrikanische Kardinal Dieudonne Nzapalainga gegenüber "La Croix Africa". "Sie hat uns ermöglicht, den Menschen an der Basis zuzuhören: den Frauen, den Jugendlichen, den anderen religiösen Konfessionen, den Armen", sagte er unter anderem mit Blick auf die erste Phase der ortskirchlichen Beratungen.

Echte Zusammenarbeit zwischen Priester und Laien wünschenswert

Als eine seiner wichtigsten Lehren aus dem bisherigen Verlauf des synodalen Prozesses nannte der Erzbischof von Bangui die Notwendigkeit eines ständigen Dialogs, um Klerikalismus zu vermeiden.

"Es muss eine echte Zusammenarbeit zwischen Priester und Laien geben", so der Kardinal. Wesentlich sei auch, dass die Jugendlichen, die die große Mehrheit der Bevölkerung auf dem afrikanischen Kontinent ausmachen, ihren Platz in den kirchlichen Gemeinschaften finden: "Sie müssen aktiv sein, man muss ihnen zuhören und sie ernst nehmen."

Weltsynode 2021-2024

Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.

Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.

Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA