Malawis Kirche fordert Schutz für Menschen mit Albinismus

Angst vor Verfolgung

Malawis katholische Friedens- und Gerechtigkeitskommission fordert einen besseren Schutz für Menschen mit Albinismus. Die Menschen hätten weiterhin mit einer Reihe von Problemen zu kämpfen, betonte die Kommission.

Akram und Aisha haben Albinismus / © Tobias Pflanz (dpa)
Akram und Aisha haben Albinismus / © Tobias Pflanz ( dpa )

"Wir sehen keine echten Anstrengungen, die Rechte dieser Menschen zu fördern und zu schützen", so der Koordinator der Catholic Commission for Justice and Peace (CCJP), Boniface Chibwana, laut dem Pressedienst der Vereinigung ostafrikanischer Bischofskonferenzen. Die Menschen hätten weiterhin mit einer Reihe von Problemen zu kämpfen, betonte die Kommission in der Hauptstadt Lilongwe.

Albinismus ist die Bezeichnung für eine Gruppe angeborener Stoffwechselerkrankungen, die zu einer Störung der Melaninbildung führen. Ohne dieses dunkle Pigment bleiben Haut und Haare hell und sind empfindlicher gegen Sonne.

Diskrimnierung augrund der Hautfarbe

Betroffene werden in dem südafrikanischen Land wegen ihrer weißen Hautfarbe oft verfolgt und ausgegrenzt. Der Aberglaube schreibt ihnen magische Kräfte zu; am Schwarzmarkt werden ihre Körperteile hochpreisig gehandelt. Doch auch im Alltag stoßen Menschen mit Albinismus auf Probleme, wie Aktivisten jetzt bei einer Konferenz in Lilongwe betonten. So führe die Angst vor Verfolgung zu einer hohen Zahl an Schulabbrüchen. Malawis Regierung will Betroffene mit einem "Nationalen Aktionsplan" schützen. Dieser weist laut CCJP jedoch "etliche Lücken" auf. Vor allem im Bildungs- und Gesundheitsbereich gebe es Verbesserungsbedarf.

Darüber hinaus kritisiert die katholische Kommission die Regierung für fehlende Transparenz. Seit längerem fordere man, die Untersuchungsergebnisse von Ermittlungen zum illegalen Handel mit Körperteilen zu veröffentlichen. "Doch es gibt keine handfeste Antwort", so Chibwana. Dabei könnten diese Ergebnisse "Hinweis darauf geben, was wirklich hinter den anhaltenden Angriffen auf Menschen mit Albinismus steckt".

Albinismus bleibt Stigma

Sie gelten als die "weißen Schwarzen", sind unübersehbar mit ihrer hellen Haut und dem rotblonden Haar: Menschen mit Albinismus. Die meisten Betroffenen leben in den Ländern Afrikas, doch die intensive Sonneneinstrahlung am Äquator ist Gift für sie. Ihre helle Haut ist ohne den Farbstoff Melanin ungeschützt, das intensive Licht schadet den ohnehin empfindlichen Augen. Menschen mit Albinismus haben ein erhöhtes Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Der Welt-Albinismus-Tag am 13. Juni soll auf ihre Situation aufmerksam machen.

Mwigulu Matonange, der mit Albinismus lebt, hört einem Beitrag der UN-Konferenz über Albinismus / © Bebeto Matthews (dpa)
Mwigulu Matonange, der mit Albinismus lebt, hört einem Beitrag der UN-Konferenz über Albinismus / © Bebeto Matthews ( dpa )
Quelle:
KNA