Vatikan kritisiert harte Migrationspolitik in Europa

Herumschieben der Verantwortung

Der Vatikan hat den Tod zahlreicher Migranten im Mittelmeer beklagt. Es gehe nicht um die Frage, ob die betreffenden Personen einen Rechtsanspruch auf internationalen Schutz hätten, erklärte Erzbischof Fortunatus Nwachukwu.

Migranten in Italien / © Alessio Tricani (shutterstock)
Migranten in Italien / © Alessio Tricani ( shutterstock )

Ein Herumschieben der Verantwortung führe nur zum Verlust von noch mehr Menschenleben, erklärte der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf laut einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung. Es gelte, auf das "normative Vakuum" im internationalen Recht zu reagieren.

Erzbischof Fortunatus Nwachukwu / © Romano Siciliani/Romano Siciliani (KNA)
Erzbischof Fortunatus Nwachukwu / © Romano Siciliani/Romano Siciliani ( KNA )

Die Gewährung eines eigenen Schutzstatus für ukrainische Kriegsflüchtlinge in der EU zeige hingegen, welche Reaktionen möglich seien, wenn humanitäre Anliegen Vorrang vor politischen Blockaden hätten, so der Nuntius.

Besorgnis über wachsende Zahl gewaltsamer Pushbacks

Weiter äußerte der Heilige Stuhl "Besorgnis über die wachsende Zahl gewaltsamer Pushbacks an Europas Land- und Seegrenzen in eklatanter Verletzung des Grundsatzes der Nichtzurückweisung".

Diese Sorge teile man mit dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR). Der Vatikandiplomat Nwachukwu machte seine Bemerkungen am Dienstag vor dem Ständigen Komitee des UN-Flüchtlingskommissars.

Quelle:
KNA