Ein von Bischof Raymond Sumlut Gam und vier weiteren Kirchenführern des Bistums unterzeichnetes Schreiben fordert chinesische Firmen und die "Kachin Unabhängigkeitsarmee" (KIA) auf, den Abbau der Erden zu stoppen.
"Wir sind besorgt über die Auswirkungen der Umweltzerstörung, um die Lebensgrundlage der lokalen Gemeinschaften und das Wohlergehen der Tiere aufgrund des Abbaus Seltener Erden", zitierte der asiatische Pressedienst Ucanews (Donnerstag) aus dem Schreiben.
Seltene Erden für Hightech-Geräte nötig
Bischof Gam, der auch Präsident der Caritas Myanmar ist, sagte dem Portal: "Der Abbau Seltener Erden wird in unserer Region zu einem heißen Thema, daher zeigt die Kirche ihre Haltung dazu und setzt sich für den Schutz natürlicher Ressourcen ein." Seltene Erden werden für die Produktion von Hightech-Geräten wie Smartphones, Computer, Elektrofahrzeuge und Solarzellen benötigt.
Seit dem Sturz der demokratischen Regierung Myanmars durch das Militär am 1. Februar 2021 hat der Abbau von Seltenen Erden in der mineralreichen "Sonderregion Kachin 1" an der Grenze zur chinesischen Provinz Yunnan stark zugenommen. Der Großteil der Seltenen Erden wird nach China exportiert. Die Region ist ein halbautonomes Gebiet, das von Milizen beherrscht wird, von denen manche dem Militärregime Myanmars angegliedert sind, während die KIA zum Widerstand gegen die Junta gehört.
Abbau Seltener Erden zuletzt explodiert
Im Jahr 2016 gab es in Kachin nur eine Handvoll Minen zum Abbau Seltener Erden. Bis März 2022 sei in der "Sonderregion Kachin 1" ihre Zahl auf 2.700 gestiegen, hieß es im August in einem Report der NGO Global Witness. "Dort ist der Abbau Seltener Erden so schnell explodiert, dass innerhalb weniger Jahre die Bergregion Kachin Special Region 1 zur weltweit größten Versorgungsquelle geworden ist." Der Bergbau sei nach den Gesetzen Myanmars sogar illegal, hieß es in dem Report.
Kachin ist eines der Zentren des bewaffneten Widerstands gegen die Junta. Das überwiegend christliche Volk der Kachin kämpft seit vielen Jahrzehnten für die Unabhängigkeit vom mehrheitlich buddhistischen Myanmar und die Kontrolle über ihre reichen natürlichen Ressourcen wie Mineralien, Wald und Wasserkraft.