Kritik an Tanzstück in Frankfurter Dom sorgt für Empörung

Maria 1.0 nennt Aufführung "satanisch"

Die Deutsche Bischofskonferenz hat einen Tweet der konservativen katholischen Vereinigung Maria 1.0 zu einer Tanz-Aufführung im Frankfurter Dom scharf kritisiert.

Tanz-Aufführung im Frankfurter Dom / © Maximilian von Lachner (SW)
Tanz-Aufführung im Frankfurter Dom / © Maximilian von Lachner ( SW )

Die Generalsekretärin der Bischofskonferenz, Beate Gilles, bezeichnete die Einlassung am Freitag bei einer Pressekonferenz als "unfassbar".

Beate Gilles / © Maximilian von Lachner (SW)
Beate Gilles / © Maximilian von Lachner ( SW )

Sie selbst nannte die Aufführung "sehr, sehr stark". Sie habe gezeigt, dass die Wunden offen blieben, die der sexuelle Missbrauch verursacht habe.

Maria 1.0 nennt Aufführung "satanisch"

Die Performance aus Musik, Tanz und Lichtinstallation im vollbesetzten Frankfurter Dom thematisierte am Donnerstagabend das durch Missbrauchstaten in der Kirche hervorgerufene Leid.

Tanz-Aufführung im Frankfurter Dom / © Maximilian von Lachner (SW)
Tanz-Aufführung im Frankfurter Dom / © Maximilian von Lachner ( SW )

Die Gruppe Maria 1.0 hatte auf Twitter die Veranstaltung als "satanisch" bezeichnet. Sie habe den Dom "entweiht".

Norpoth formuliert Kritik an Maria 1.0

Auch der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Marc Frings, wies den in dem Tweet formulierten Vorwurf zurück. "Das was da gepostet wurde ist eine Grenzüberschreitung und Respektlosigkeit und zeigt mir deutlich, wie wichtig es ist, weiterhin am Missbrauchskomplex dranzubleiben, weil er offenbar in seiner Tiefe und Breite noch nicht ganz erfasst worden ist."

Tanz-Aufführung im Frankfurter Dom / © Maximilian von Lachner (SW)
Tanz-Aufführung im Frankfurter Dom / © Maximilian von Lachner ( SW )

Der Sprecher des Betroffenenbeirats bei der Deutschen Bischofskonferenz, Johannes Norpoth, sagte dem "Neuen Ruhrwort", mit dem Tweet drifte Maria 1.0 "ins absolut Sektiererische" ab.

Maria 1.0

Die Schongauer Lehrerin Johanna Stöhr hat die Aktion Maria 1.0 im Mai 2019 als Reaktion auf die Bewegung Maria 2.0 ins Leben gerufen, die sich von Münster aus zu einer bundesweiten Protestwelle samt "Kirchenstreik" gegen eine männerdominierte katholische Kirche und für den Zugang von Frauen zu Weiheämtern entwickelt hatte. Stöhr ist der Ansicht, "Maria braucht kein Update". Sie wolle zeigen, "dass es auch Frauen gibt, die treu zur Lehre der Kirche halten".

Holzkreuz in der Hand / © PKStockphoto (shutterstock)
Quelle:
KNA