Gleichzeitig soll Zehntausenden Palästinensern aus dem besetzten Westjordanland der Besuch der Freitagsgebete auf dem Tempelberg (arab. Haram al-Scharif) erlaubt werden, berichtete die Zeitung "Haaretz" am Sonntagnachmittag unter Berufung auf Polizeikreise.
Die Zahl jüdischer Besucher soll für die Zeit des Fastenmonats stark eingeschränkt und wie in den Vorjahren in den letzten zehn Tagen des Ramadans vollständig verboten werden. Ferner sei ein Stopp für Hausabrisse und Zwangsevakuierungen in Ostjerusalem geplant.
Fastenmonat und Pessachfest fallen zusammen
Voraussichtliche Dauer des Ramadans ist vom Abend des 22. März bis nach Sonnenuntergang des 20. April. Der genaue Beginn des Fastenmonats sowie des Fests zum Fastenbrechen "Eid al-Fitr" wird durch die jeweiligen geistlichen Autoritäten unter Hinzuziehung von astronomischen Berechnungen sowie der Sichtbarkeit der Mondsichel festgelegt. Zahlreiche muslimische Länder folgen zudem traditionell der Entscheidung Saudi-Arabiens, in dem die heiligen muslimischen Stätten Mekka und Medina liegen.
Erneut fallen 2023 der muslimische Fastenmonat und das einwöchige jüdische Pessachfest zusammen, das am Abend des 5. April beginnt. Gleichzeitig feiern die dem gregorianischen Kalender folgenden Westkirchen am 9. April Ostersonntag.
Die Feiern der Ostkirchen werden nach julianischem Kalender in diesem Jahr eine Woche später gefeiert. Zur orthodoxen Liturgie des "Heiligen Feuers" am Karsamstag (15. April) sollen laut Bericht 1.800 Gläubige die Grabeskirche sowie weitere 1.000 ein benachbartes Dach betreten dürfen.
Beengte Verhältnisse
Im vergangenen Jahr hatte das oberste israelische Gericht eine Höchstteilnehmerzahl von 4.000 Gläubigen in der Kirche festgelegt, nachdem Vertreter der Christen Jerusalems gegen eine geplante polizeiliche Beschränkung auf 1.000 Gläubige geklagt hatten.
Die über 1.200 Jahre alte Liturgie des "Heiligen Feuers" am Samstagmittag gilt als Höhepunkt der ostkirchlichen Feiern in Jerusalem. Nach orthodoxem Volksglauben entzündet sich auf wundersame Weise eine Flamme an der als Grab Christi verehrten Kapelle.
Das Feuer wird anschließend an die Gläubigen weitergereicht. In den Jahren vor der Pandemie hatte die Polizei die Zahl der Teilnehmer zu den Feiern wegen der beengten Verhältnisse sowie fehlender Notausgänge auf 10.000 Personen beschränkt.