Bistum Eichstätt ist offen für Kirchenzeitung-Kooperation

Rettungsversuch der Kirchenzeitung

Die Diözese Eichstätt ist im Blick auf ihre aus Kostengründen vor dem Aus stehende Kirchenzeitung offen für die Zusammenarbeit mit anderen Bistumsmedien. Die Diözese werde verschiedene Szenarien durchspielen und -rechnen.

Aufgestapelte Kirchenzeitungen / © Julia Steinbrecht (KNA)
Aufgestapelte Kirchenzeitungen / © Julia Steinbrecht ( KNA )

"Sicher wäre auch eine Art Kooperation mit anderen Medien denkbar", teilte das Bistum auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit. "Da gilt es jetzt unterschiedliche Szenarien durchzuspielen und auch durchzurechnen."

Erhalt der Kirchenzeitung

Zuvor hatten die Chefredakteure der katholischen Bistumsmedien in Deutschland das Bistum Eichstätt aufgerufen, die geplante Einstellung seiner Kirchenzeitung zurückzunehmen. Man appelliere "eindringlich an die Verantwortlichen, alle Möglichkeiten zu prüfen, um die Eichstätter Kirchenzeitung zu erhalten. Kooperationen über die Bistumsgrenzen hinaus könnten eine Möglichkeit sein", hieß es.

Sparmaßnahmen

Das unter Spardruck stehende Bistum Eichstätt hatte vergangene Woche einen Zukunftsplan bekanntgemacht. Demnach will die Diözese unter anderem ihre Kirchenzeitung sowie ihre fünf allgemeinbildenden Schulen aufgeben. Beide Maßnahmen sind beschlossen, aber noch nicht terminiert, wie es hieß.

Aktuell erklärte die Eichstätter Diözese weiter, man müsse mit der Kirchenzeitung und deren Willibaldverlag "einen verantwortlichen Weg" gehen. "Die Auflagenentwicklung zeichnet ihn vor: Der Verlag kommt aufgrund der sinkenden Zahl der Abonnements bald in Bereiche, in denen die Kirchenzeitung wirtschaftlich nicht mehr zu leisten ist."

Pfarrbrief und Digitales

Das Bistum ergänzte: "Dennoch dürfen wir unsere treuen Leserinnen und Leser nicht aus dem Blick verlieren." Man sehe vielfältige Möglichkeiten, mit den Menschen in Kontakt zu bleiben. "Auf der einen Seite haben die Pfarrbriefe ein großes Potential – sie sind die meistgelesenen Printprodukte in den Pfarreien und eine unterschätzte Chance. Wir wollen die Pfarrbriefmacherinnen und -macher stärker mit Material versorgen, um es ihnen vor Ort leichter zu machen." Zudem nutzten auch ältere Gemeindemitglieder inzwischen verstärkt digitale Medien.

Rund 9.000 Abos

Die Chefredakteure der deutschen Bistumsmedien hatten sich "sehr bestürzt" über das geplante Aus für die Eichstätter Kirchenzeitung gezeigt. Diese habe eine bezahlte Abo-Auflage von rund 9.000 Exemplaren. Studien belegten, dass jedes Kirchenzeitungsexemplar von bis zu drei Personen gelesen werde. So werde rund 25.000 Leserinnen und Lesern "die kalte Schulter gezeigt".

Quelle:
KNA