So hieß es zur Begründung. Zudem ließen die beengten baulichen Verhältnisse in der Südstadt keine Entwicklungsmöglichkeiten zu, erklärte die Erzdiözese am Mittwoch.
Das Erzbistum beruft sich bei seiner Entscheidung auf eine 2022 vorgelegte Schulentwicklungsplanung, wonach die Zahl der Schülerinnen - derzeit rund 550 - in den kommenden Jahren weiter sinke. Gegenüber 2015 gebe es in den Eingangsklassen 13 Prozent weniger Schülerinnen.
Nur zweizügig aufgestellt
Nur durch die Aufnahme geflüchteter Kinder sei die Schülerzahl relativ stabil gehalten worden. Die Schule sei trotz ihrer zentralen Lage nur zweizügig aufgestellt, was sich nachhaltig negativ auf die Schulentwicklung auswirke. Diese Befunde würden von der Kölner Bezirksregierung als der oberen Schulaufsichtsbehörde und dem Schulamt der Stadt Bonn geteilt.
Im kommenden Schuljahr nimmt die Schule den Angaben zufolge letztmals Schülerinnen auf, die dort bis zur zehnten Klasse unterrichtet würden. Sie und die jetzigen Klassen 5 und 6 könnten für die Oberstufe an eine Kooperationsschule von Liebfrauen oder eine andere Schule des Erzbistums wechseln.
In Bonn unterhält die Erzdiözese noch drei weitere Gymnasien. Zudem gibt es im Einzugsgebiet - in Bornheim-Hersel und in Rheinbach - zwei weitere katholische Gymnasien. Alle Schülerinnen der jetzigen Klassen 7 aufwärts könnten ihr Abitur an der Liebfrauenschule ablegen.
Finanzielle Gründe nicht ausschlaggebend
Die Leiterin der Hauptabteilung Schule/Hochschule im Kölner Generalvikariat, Bernadette Schwarz-Boenneke, sprach von einer schmerzlichen Entscheidung, zumal die Liebfrauenschule viel für ihre Attraktivität getan habe. Der Zeitplan für die Aufgabe der Schule sei bewusst weit gewählt worden, damit es nicht zu einem plötzlichen Abbruch komme und Lehrer wie Schüler Planungssicherheit hätten. Die rund 50 Lehrkräfte behielten ihre mit dem Erzbistum geschlossenen Arbeitsverträge und könnten an einem der anderen 15 Gymnasien der Erzdiözese arbeiten.
Die Hauptabteilungsleiterin versicherte, dass für die Schulschließung keine finanziellen Gründe ausschlaggebend seien. Das Erzbistum sei mit der Stadt im Gespräch, ob das denkmalgeschützte Gebäude aus der Gründerzeit künftig weiter schulischen oder sozialen Zwecke dienen könne.
"Zutiefst traurig"
Der Bonner Stadtdechant Wolfgang Picken zeigte sich "zutiefst traurig". Die Schulschließung werde viele Emotionen wie Trauer und Wut auslösen. Er und das ganze Seelsorgeteam stünden zur Verfügung, um Lehrkräfte, Schülerinnen und Eltern zu begleiten.