Das Gebetsanliegen des Papstes für den April

Für eine Kultur des Friedens

Seine Gebetsmeinung für den April widmet Papst Franziskus einer "Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit". Eine wesentliche Bedingung dafür ist, dass Staaten und die Einzelnen der Gesellschaft den Waffengebrauch einschränken.

Autor/in:
Martin Maier SJ
Rückansicht von Papst Franziskus / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Rückansicht von Papst Franziskus / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Frieden und Gewaltlosigkeit - das sind hohe Werte. Eine wesentliche Bedingung dafür ist, dass sowohl Staaten als auch die einzelnen Mitglieder der Gesellschaft den Gebrauch von Waffen einschränken.

Nicht amtsmüde

Am 13. März konnte Papst Franziskus sein zehnjähriges Amtsjubiläum feiern. Eigentlich hatte er nach eigenen Worten damit gerechnet, dass sein Pontifikat kurz sein würde - vielleicht vier oder fünf Jahre. Darin hat er sich offenkundig getäuscht. Nach zehn Jahren auf dem Stuhl des heiligen Petrus ist er zwar gesundheitlich eingeschränkt, doch noch nicht amtsmüde.

Dialog und Gewaltlosigkeit

Papst Franziskus mit ukrainischer Flagge / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus mit ukrainischer Flagge / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

In einem Interview wurde er gefragt, was er sich zu seinem Jubiläum wünsche. Seine Antwort: Frieden. Frieden für die Ukraine, doch auch für andere Kriegsherde – in Syrien, im Jemen, in Myanmar angesichts des Dramas der Rohingya, in Afrika und in Lateinamerika. Unermüdlich setzt sich Franziskus für Dialog und Gewaltlosigkeit ein. Immer wieder lenkt er auch auf seinen Auslandsreisen die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf vergessene Konflikte. In einer rührenden Geste küsste er zwei südsudanesischen Politikern sogar die Füße, um sie zur Versöhnung zu bewegen.

Geld für Waffen, nicht für Hilfe

Kriege könnten nicht geführt werden ohne Waffen, die technisch immer ausgefeilter und kostspieliger werden. Im Jahr 2022 lagen die weltweiten Ausgaben für Waffen und Rüstung zum ersten Mal bei über 2 Billionen Euro. Gleichzeitig stieg die Zahl der Hungernden auf 828 Millionen Menschen. Die Welthungerhilfe spricht von einer "toxischen Mischung aus Klimakrise, Covid-19-Pandemie und Konflikten". Der Krieg in der Ukraine habe weltweit die Preise für Nahrungsmittel, Energie und Düngemittel weiter in die Höhe schnellen lassen und werde auch in den kommenden Jahren den Hunger erheblich verschärfen.

Die exorbitanten Ausgaben für Waffen sind für Papst Franziskus ein unerträglicher Skandal, den er nicht müde wird anzuprangern: "Heute scheint es wirklich so zu sein, dass das Hauptproblem die Waffenproduktion ist. Es gibt immer noch so viel Hunger in der Welt, und wir stellen weiterhin Waffen her. Es ist schwierig, von dieser Katastrophe abzulenken."

Idee eines Weltfonds

Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine fragte er rhetorisch: "Was bleibt von einem Krieg, wie wir ihn heute erleben? Ruinen, Tausende von Waisen, viele unschuldige Tote und viel Geld in den Taschen der Waffenhändler." Schon 2019 forderte er in seiner Enzyklika "Fratelli tutti" über die Geschwisterlichkeit und die soziale Freundschaft, mit jenem Geld, das für Waffen und Militärausgaben verwendet wird, einen Weltfonds einzurichten, um dem Hunger ein für alle Mal ein Ende zu setzen und die Entwicklung der ärmsten Länder zu fördern. Dafür würde nach Berechnungen von Fachleuten schon ein Bruchteil der weltweiten Militärausgaben genügen.

Niederlage der Menschheit

Krieg ist für Papst Franziskus immer eine Niederlage der Menschheit. Schon Jesus hat es Petrus verwehrt, ihn mit dem Schwert zu verteidigen. Der Teufelskreis der Gewalt kann nicht mit Waffen durchbrochen werden: "Denn wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen." Deshalb appelliert der Papst an die Regierenden zu begreifen, "dass der Kauf von Waffen und die Abgabe von Waffen nicht die Lösung des Problems sind. Die Lösung besteht darin, gemeinsam für den Frieden zu arbeiten. Und wie die Bibel sagt: Macht die Waffen zu Werkzeugen des Friedens."
 

Quelle:
KNA