Heiliger Stuhl immer noch für Vermittlung in Ukraine bereit

"Gerechter und dauerhafter Frieden"

Der Heilige Stuhl ist laut dem Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Eterović, weiter bereit, zwischen der Ukraine und Russland zu vermitteln. Der Papst und seine engsten Mitarbeiter hätten dies wiederholt versichert.

Symbolbild Vermittlung / © Wasan Tita (shutterstock)

Dieses Angebot stehe, "sofern dies beide Seiten ernsthaft wünschen und sie bereit dazu sind, sich für einen gerechten und dauerhaften Frieden einzusetzen", sagte Eterović am Dienstag in Berlin. Der Erzbischof äußerte sich beim Empfang der Nuntiatur aus Anlass des zehnten Jahrestages des Beginns des Pontifikates von Papst Franziskus.

Erzbischof Nikola Eterović, Apostolischer Nuntius in Deutschland / © Julia Steinbrecht (KNA)
Erzbischof Nikola Eterović, Apostolischer Nuntius in Deutschland / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Erinnerung an Papst-Zitat

Der Frieden in der Welt habe Priorität für die katholische Kirche, sagte der Erzbischof. Viele Beispiele zeigten, dass der Heilige Stuhl bereit sei, seine Dienste in Konflikten zwischen Staaten oder innerhalb eines Landes anzubieten. "Das gilt auch angesichts der Tragödie des Krieges in Ukraine", betonte er.

Angesichts von überwiegend regionalen Ausbrüchen von Gewalt und Krieg habe Papst Franziskus zu Beginn seines Pontifikates voller Sorge vom Dritten Weltkrieg in Teilen gesprochen. Im Laufe der Jahre sei diese Bezeichnung mehr und mehr aktuell, "besonders mit dem 24. Februar 2022, als die Russische Föderation die Ukraine überfallen hat und nicht nur das internationale Recht in die Krise stürzte".

Beispiele aus früheren Zeiten

Als Beispiel der diplomatischen Bemühungen des Heiligen Stuhls nannte Eterović die Vermittlungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Kuba, um die unterbrochenen Beziehungen dieser beiden Staaten zu normalisieren.

Ebenso habe der Heilige Stuhl bei der Vermittlung in unterschiedlichen Ländern eine Rolle gespielt, etwa bei den Friedensprozessen in Kolumbien und Mosambik. Besonderes Augenmerk lege der Heilige Stuhl auf die Suche nach Frieden in der Republik Südsudan.

Um Kriegs- und Gewaltsituationen beenden zu helfen, verkünde Papst Franziskus unaufhörlich das Evangelium des Friedens, sagte der Nuntius.

Aufforderung zum Engagement für Frieden

Dabei zitierte er aus dem "programmatischen Dokument" Evangelii gaudium: Die Kirche verkünde "das Evangelium vom Frieden" und sei für die Zusammenarbeit mit allen nationalen und internationalen Autoritäten offen, "um für dieses so große universale Gut Sorge zu tragen".

Eterović ermunterte jeden dazu, "sich nach seinen Möglichkeiten und gemäß der je eigenen Verantwortung für die Förderung des Friedens auf allen Ebenen" einzusetzen.

Quelle:
KNA