Was an Ostern gern gegessen wird

Leckere Rituale

Bunt gefärbte Eier: Das ist eine typische Ostertradition. Ebenso wie Hefegebäck, das in dieser Zeit oft selbst gebacken wird. Mancher schiebt auch gern einen Lammbraten in den Ofen. Welchen Ursprung haben diese Rituale?

Autor/in:
Nina Schmedding
Das Osterlamm: Aus Teig und mit viel Schokolade (KNA)
Das Osterlamm: Aus Teig und mit viel Schokolade / ( KNA )

Hartgekochte Eier anmalen, einen Hefezopf backen und ihn noch warm verspeisen, den Lammbraten in Öl und Rosmarin einlegen: An Ostern wird gern gut gegessen - und meistens kommen ganz bestimmte Speisen auf den Tisch. Was kaum einer weiß: Das hat seinen Ursprung in religiösen Traditionen.

Bunte Eier zu Ostern

Warum werden zu Ostern bunte Eier gegessen? Das hat vermutlich verschiedene Gründe: So gilt das Ei seit jeher in vielen Kulturen als Symbol für Fruchtbarkeit und neues Leben. Diese Symbolik hat sich auch das Christentum, das an Ostern die Auferstehung Jesu feiert, zu eigen gemacht.

Ein Korb mit bunten Ostereiern in der Osternacht / © Harald Oppitz (KNA)
Ein Korb mit bunten Ostereiern in der Osternacht / © Harald Oppitz ( KNA )

"In den Ostkirchen sind die Ostereier übrigens meist rot", weiß Brauchtumsexperte und Theologe Manfred Becker-Huberti. Die Farbe soll Wärme und Leben symbolisieren, das hartgekochte, kalte Ei den Tod.

Eier im Überfluss

Dass es zu Ostern viele Eier gibt, hatte in der Vergangenheit einen ganz praktischen Grund: Während der vorausgegangenen vierzigtägigen Fastenzeit durften die Katholiken Eier als "flüssiges Fleisch" nicht essen. Deshalb gab es sie danach im Überfluss.

Sie hatten auch ihren Wert: Im Mittelalter beglich man traditionell an Gründonnerstag auch mit "Zinseiern" seine Abgabe an Gutsherren. Dass man sie heute immer noch bunt färbt oder auffällig verpackt, liegt wahrscheinlich daran, dass man sie bei der traditionellen Ostereiersuche einfacher findet, wenn sie im grünen Gras liegen.

Hefegebäck

Ob als Zopf, Kranz oder Kuchen, in Form von Hennen oder Hasen: Auch Hefegebäck kommt in vielen Haushalten an Ostern auf den Tisch. Das hat damit zu tun, dass das christliche Osterfest seinen Vorläufer im jüdischen Pessach hat, an dem kein gesäuertes Brot verzehrt werden darf; es erinnert an den Auszug der Israeliten aus Ägypten, ihre Flucht vor Sklaverei. Stattdessen wird in der jüdischen Tradition ungesäuertes Brot - Matzen - gegessen.

Ostereiersuche / © Julie Subiry (KNA)
Ostereiersuche / © Julie Subiry ( KNA )

Im Christentum setzte sich Hefe als alternatives Backtriebmittel durch: Bereits im 12. Jahrhundert war Hefegebäck eine typische Osterspeise. Diese Tradition gibt es - in unterschiedlicher Ausprägung - bis heute in vielen Ländern.

Während hierzulande der Hefezopf gebacken und mit Mandeln oder Hagelzucker verziert wird, isst man in Griechenland das traditionelle Oster-Zuckerbrot "Tsoureki". Es wird als Kranz gebacken, ein gekochtes, rot gefärbtes Ei liegt in der Mitte. Die spanische Form des Osterkuchens nennt sich "Mona de Pascua". Mindestens ein hartgekochtes Ei wird in der Mitte unter Teigstreifen mitgebacken.

Taube und Lamm

An jeder Ecke gibt es in Italien zu Ostern den "Colomba Pasquale", einen Osterkuchen in Form einer Taube als Zeichen für Frieden. Das Hefegebäck wird klassischerweise glasiert und mit ganzen Mandeln verziert. Es gibt die "Ostertaube" aber mit Rosinen, kandiertem Obst, Zitronat, Nüssen oder Schokolade.

Auch das Lamm ist typisch für Ostern - entweder als Braten oder ganz vegetarisch als einfacher Rührkuchen, gebacken in der entsprechenden Form, mit Puderzucker überstäubt und mit buntem Halsbändchen versehen. Auch hier finden sich biblische Ursprünge: So gilt es schon im Alten Testament als Opfertier, als Symbol für Unschuld und Wehrlosigkeit. Im Neuen Testament wird Jesus von Johannes dem Täufer als "Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt" (Joh. 1,29) bezeichnet.

Das Schlachten von Lämmern ist Teil des jüdischen Pessachfestes. Dieser Ursprung ist heute noch in verschiedenen Sprachen erkennbar: So heißt Ostern im Lateinischen "Pascha", im Schwedischen "Pask", im Französischen "Paques" oder im Niederländischen "Pasen".

Quelle:
KNA