Nach dem Mariengebet Regina Caeli betete Papst Franziskus vor Tausenden Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom für das "Geschenk des Friedens für die ganze Welt". Er wünschte sich, dass alle Christen weltweit das Osterfest in "Frieden und Freude feiern können", so das katholische Oberhaupt. Wie bereits an Ostersonntag rief Franziskus zum Gebet für die "geliebte und leidgeplagte Ukraine" auf.
Zudem erinnerte er an das vor 25 Jahren unterzeichnete Belfaster oder Karfreitagsabkommen. 1998 beendete es den jahrzehntelangen gewalttätigen Nordirland-Konflikt. Er bete, dass es "zum Wohle aller Männer und Frauen der irischen Insel gestärkt werden möge", so der Papst.
Dank für alle Genesungswünsche
Nach dem Mittagsgebet bedankte sich der Pontifex bei den Gläubigen für die vielen "guten Wünsche". Besonders dankbar sei er für die Gebete mit der "Fürsprache der Jungfrau Maria", sagte er.
Kurz vor Beginn der Karwoche hatte der 86-jährige wegen einer schweren Bronchitis drei Tage in der römischen Gemelli-Klinik verbracht. Den Großteil der liturgischen Feiern rund um das Leiden, Sterben und die Auferstehung Jesu leitete Franziskus dennoch selbst. Lediglich die Teilnahme beim abendlichen Kreuzweg am römischen Kolosseum sagte er wegen der niedrigen Temperaturen ab.
Regina Coeli ersetzt Angelus
Für das Mariengebet waren mehrere Tausende Pilger erwartet worden, um gemeinsam mit dem Papst den zweiten Osterfeiertag zu feiern. Bis zum Pfingsttag ersetzt das Gebet den Angelus, den viele von den sonntäglichen Ansprachen des Papstes kennen. Papst Franziskus nutzte alle Feiern, Messen und Termine zum diesjährigen Ostern - dem Fest der Auferstehung Jesu Christi und höchsten Feierlichkeiten im Kirchenjahr - für einen eindringlichen Friedensappell.
Bereits am Ostersonntag verkündete der Pontifex von der mittleren Loggia des Petersdoms aus seine Osterbotschaft und spendete den traditionellen Segen "Urbi et Orbi", also der Stadt und dem Erdkreis. 100 000 Gläubige verfolgten den Höhepunkt des Osterfestes auf dem Petersplatz. Insbesondere der Krieg in der Ukraine überschattete wie bereits im vergangenen Jahr das Fest. Franziskus betete für Ukrainer und Russen zugleich.