Die Domkantorei Köln unter der Leitung von Winfried Krane sang die Missa in honorem Sancti Josephi (Kyrie, Gloria, Sanctus, Agnus Dei) von Flor Peeters. An der Orgel: Ulrich Brüggemann.
In seiner Predigt zur Pontifikalmesse am vierten Ostersonntag betonte Weihbischof Dominikus Schwaderlapp, dass Berufung nicht bloß etwas ist, das allein Geistliche erfahren, sondern etwas, das jeder einzelne Gläubige erleben kann. Gleichsam warnte Schwaderlapp in der Auslegung des Tagesevangeliums davor, statt Jesus Christus den Menschen und seine Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen – und sich selbst als Kirche anschlussfähig an die Gesellschaft, statt die Menschen für die Kirche anschlussfähig zu machen.
Darüber hinaus warnte Schwaderlapp vor eine Spaltung der Kirche. Der Teufel habe "eine höllische Freude daran, wenn wir uns so gegeneinander aufbringen lassen, dass wir alles andere tun, nur nicht das Evangelium verkünden". Er komme "nicht gerade heraus, sondern durch die Hintertür, indem er uns alles Mögliche einflüstert, was sich ganz gut anhört, aber am Ende nur Verderben und Tod bedeutet."
Heute ist der Weltgebetstag für geistliche Berufe.
Die Texte des heutigen Sonntags sind ganz auf Jesus konzentriert. An ihm entscheidet sich das Heil, durch ihn kommt die Rettung. Das ist einfacher gesagt und bereitwilliger geglaubt, als dass es wirklich mit Leben gefüllt wird. Kann ich wirklich mein Leben auf einen Menschen und eine Botschaft setzen, der vor so langer Zeit gelebt hat? Der nichts wusste von meinen Problemen in meiner Zeit und meiner Gesellschaft? Kann ein Fremder meine Rettung sein? Das ist das christliche Wagnis. Es scheint verrückt, aber ich setze darauf – wäre es doch vermessen, auf mich selbst zu setzen und allein mein Heil zu suchen.
Florian Bruckmann, in: Messbuch 2023, Butzon & Bercker
