Mittlerweile seien der Ökumenischen Bundesarbeitsgemeinschaft "Asyl in der Kirche" 511 Fälle mit 786 Betroffenen bekannt, sagte Geschäftsführerin Genia Schenke am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Anstieg sei aber nicht so hoch, wie die Zahlen erscheinen ließen, ordnete Schenke ein: "Mehrere Kirchenasyl-Netzwerke vor Ort haben nun erst Zahlen nachgeliefert, so dass sie nun erst in der Statistik auftauchen." Andererseits gebe es durchaus eine erhöhte Nachfrage. Die Netzwerke berichteten, dass sie viele Schutzsuchende abweisen müssten.
Über die Gründe für die hohe Nachfrage nach Kirchenasyl konnte Schenke keine Angaben machen. "Das wäre reine Spekulation", sagte sie. Allgemein sei es aber so, dass auf einen erhöhten Zuzug von Flüchtlingen mit zeitlicher Verzögerung eine erhöhte Nachfrage nach Kirchenasyl folge. Zuerst hatte am Donnerstag "Focus online" über den Anstieg der Zahl der Kirchenasyl-Fälle berichtet. Demnach betrifft die Mehrheit der Fälle sogenannte Dublin-Fälle. In 487 der 511 Fälle sei eigentlich ein anderes EU-Land für das Asylverfahren zuständig.