Bischof Bätzing sieht Synodalen Weg als Erfolg an

"Zusammengeblieben und Hürden überwunden"

Der Synodale Weg ist für den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, eine Erfolgsgeschichte. Die Gefahr einer Spaltung oder eines deutschen Sonderwegs sieht Bätzing nicht.

Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), spricht bei einer Pressekonferenz zum Auftakt der Frühjahrsvollversammlung der DBK am 27. Februar 2023 in Dresden / © Dominik Wolf (KNA)
Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), spricht bei einer Pressekonferenz zum Auftakt der Frühjahrsvollversammlung der DBK am 27. Februar 2023 in Dresden / © Dominik Wolf ( KNA )

"Allein die Tatsache, dass die Laien in Deutschland mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken ZdK bereit waren, nach dieser bestürzenden Missbrauchsstudie im Jahr 2018 mit uns Bischöfen gemeinsam diesen Weg der Erneuerung und Umkehr zu gehen, ist ein großer Erfolg", sagte Bischof Bätzing der Heidelberger "Rhein-Neckar-Zeitung" (Samstag).

"Wir sind zusammengeblieben und haben Hürden überwunden. Und wir haben auch schon Reformen umgesetzt", fügte der Limburger Bischof hinzu. Unter anderem bekenne sich die katholische Kirche in ihrem Arbeitsrecht zur Vielfalt: "Die Menschen unterschiedlichster Herkunft und unterschiedlichster sexueller Identität sowie Lebensformen sind wertvoll."

"Nicht nur auf Rom schauen"

Die deutschen Katholiken dürften "nicht nur auf Rom schauen, sondern die meisten der Beschlüsse des Synodalen Weges liegen in unseren Händen, wo wir als Ortskirche handeln können", ergänzte Bätzing. Es gebe aber natürlich auch Beschlüsse, die man nur mit der Weltkirche zusammen realisieren könne: "Dazu wird hoffentlich die Weltsynode im Oktober 2023 ihren Beitrag leisten können."

Bischof Georg Bätzing (m.) auf der fünften Synodalversammlung / © Maximilian von Lachner (SW)
Bischof Georg Bätzing (m.) auf der fünften Synodalversammlung / © Maximilian von Lachner ( SW )

Die Gefahr einer Spaltung oder eines deutschen Sonderwegs sieht der Bischof nicht: "Wer von Spaltung spricht, verspricht sich etwas davon. Der will im Grunde die Reformbemühungen, die von so vielen Menschen erwartet und getragen werden und die Erneuerung und Umkehr der Kirche zum Ziel haben, kleinreden."

Internationale Reformen

Die Kirche in Deutschland sei mit all ihren Forderungen und ihren Bemühungen um einen Kulturwandel nicht alleine, so Bätzing weiter: "Wir hörten gerade bei der letzten Synodalversammlung aus Australien und aus Lateinamerika dieselben Töne. Ich erhoffe mir von der Weltsynode, dass diese Bemühungen akzeptiert werden und wir auf diese Weise auch vorangehen können, ohne die Einheit mit dem Papst und die Einheit mit der weltweiten katholischen Kirche zu gefährden. Denn das will ganz bestimmt niemand."

Er habe mehrfach auch mit dem Papst über die Themen gesprochen, berichtete der Bischof: "Für ihn ist der Synodale Weg in Deutschland zu parlamentarisch ausgerichtet. Aber er kommt aus einer anderen Kultur. Das muss man ihm zugutehalten. Im Dialog möchte ich Brücken bauen und in Rom erklären, was wir wann und wie im Synodalen Weg beschlossen haben. Und ich möchte dies gemeinsam mit der Präsidentin des ZdK tun."

Die Voten des Synodalen Wegs im Überblick

Die fünfte und letzte beschlussfassende Vollversammlung des Synodalen Wegs in Frankfurt (9. - 11. März) hat Beschlüsse zu Reformen in der katholischen Kirche gefasst. Insgesamt berieten die 210 Delegierten von Donnerstag bis Samstag zehn Papiere. Acht Texte wurden in Zweiter Lesung verabschiedet. Ein Text wurde zur Weiterbearbeitung in den noch zu gründenden Synodalen Ausschuss überwiesen. Ein Text passierte die Erste Lesung und ist deswegen noch nicht final beschlossen.

Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) fasst wesentliche Inhalte und Abstimmungsergebnisse zusammen.

Abstimmungsgerät bei der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner (SW)
Abstimmungsgerät bei der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner ( SW )
Quelle:
KNA