Evangelischer Kirchentag präsentiert neues Müllkonzept

Verantwortung für Schöpfung praktisch umsetzen

Die Bewahrung der Schöpfung ist das große Kernthema beim Evangelischen Kirchentag im Juni in Nürnberg. Die Organisatoren wollen dies nicht nur inhaltlich angehen, sondern auch praktisch. Und zwar mit einem neuen Müllkonzept.

Symbolbild Eine Frau trägt Becher / © Anastasia MiPhoto (shutterstock)
Symbolbild Eine Frau trägt Becher / © Anastasia MiPhoto ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Normalerweise fällt bei Großveranstaltungen viel Einweggeschirr an. Wie wollen sie dieses Müllproblem beim Evangelischen Kirchentag praktisch angehen?

Kampagnenmotiv zum Deutschen Evangelischen Kirchentag 2023 / © Anestis Aslanidis (epd)
Kampagnenmotiv zum Deutschen Evangelischen Kirchentag 2023 / © Anestis Aslanidis ( epd )

Jana Rottmann (Stabsstelle Umwelt beim Evangelischen Kirchentag): Wir haben ein sehr konkretes Müll- und Entsorgungs-Konzept. Das bedeutet, dass der Kirchentag mit Pfandgeschirr arbeitet. Einweg-Plastikflaschen sind beim Kirchentag nicht erlaubt und auch kein Geschirr aus Pappe oder Plastik.

Stattdessen werden wir mit einem Pfandsystem arbeiten, bei dem sich die Menschen Teller und Trinkbecher ausleihen und dann an den jeweiligen Ständen wieder zurückgeben können.

DOMRADIO.DE: Wie gehen Sie mit dem Thema Mülltrennung um?

Rottmann: Da haben wir ein extra Konzept für den Kirchentag. Wir werden zusätzlich auf dem Messegelände, aber auch in der Innenstadt Müllinseln aufstellen, bei denen direkt getrennt wird. Es wird keine Nachtrennung geben, sondern der Müll wird direkt vor Ort getrennt werden.

DOMRADIO.DE: Nürnberg ist sehr verzweigt. Es gibt viele kleinere Gassen, viel Wasser. Man kann nie wissen, wie das Wetter wird. Was gibt es ansonsten für Sie bei den Vorbereitungen zu beachten?

Jana Rottmann, Stabstelle Umwelt beim Evangelischen Kirchentag

"Einweg-Plastikflaschen sind beim Kirchentag nicht erlaubt und auch kein Geschirr aus Pappe oder Plastik."

Rottmann: Der Kirchentag legt auf zwei Sachen einen besonderen Schwerpunkt: Das eine ist die CO2-Minimierung und die Senkung der Treibhausgasemissionen. Ddas andere ist die Anpassung an die Folgen des Klimawandels, also Starkregenereignisse, Hitze, Sturm. Auf all das müssen wir achten.

Wir haben ein Wetter-Monitoring, wo wir genau beobachten, wie das Wetter in den Tagen werden wird und welche präventiven Maßnahmen nötig sind, besonders gegen Hitze. Es geht um Fragen, wo man sich abkühlen kann und wo man Trinkwasser bekommt.

Wir gucken, dass wir Wege wenn möglich in den Schattenbereich legen und Aufenthaltsplätze schaffen, wo man sich im Schatten ausruhen kann oder zum Beispiel Klassenzimmer für vulnerable Gruppen in den heißen Tagen bereitstellen.

DOMRADIO.DE: Es geht insgesamt sehr viel um Schöpfungsverantwortung. Wo zeigt sich das denn auf dem Kirchentag inhaltlich?

Rottmann: Wir haben ein "Zentrum Schöpfungsverantwortung". Das wird in der Innenstadt stattfinden, in St. Sebald, aber auch auf der Messe. In Workshops im "Workshophaus" wird ganz viel über den Klimawandel, über globale Gerechtigkeit und über die Frage nach Schuld und Verantwortung im Klimawandel diskutiert.

Aber auch das Thema Biodiversität wird Thema sein oder die Frage nach einer Endlagersuche beim Atommüll.

Das Interview führte Verena Tröster.

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Quelle:
DR