Papst traurig über Sterbehilfe-Gesetz in Portugal

"Gesetz zum Töten"

Papst Franziskus hat das neue Gesetz zur aktiven Sterbehilfe in Portugal kritisiert. In einer Ansprache an Mitglieder der in Spanien beheimateten internationalen katholischen Frauengemeinschaft UMOFC äußerte er sich entsprechend.

Deutliche Kritik am neuen Gesetz zur aktiven Sterbehilfe in Portugal: Papst Franziskus / © Paul Haring/CNS photo (KNA)
Deutliche Kritik am neuen Gesetz zur aktiven Sterbehilfe in Portugal: Papst Franziskus / © Paul Haring/CNS photo ( KNA )

Wörtlich sagte der Papst am Samstag: "Ich bin heute am Tag der Marienerscheinungen von Fatima sehr traurig, weil in dem Land, in dem die Jungfrau erschienen ist, ein Gesetz zum Töten in Kraft tritt. Es ist ein weiterer Schritt in der langen Liste der Länder mit Euthanasie."

Die Originalstatue der Madonna von Fatima während eines Rosenkranzgebets mit Papst Franziskus am 12. Oktober 2013 auf dem Petersplatz. / © Cristian Gennari (KNA)
Die Originalstatue der Madonna von Fatima während eines Rosenkranzgebets mit Papst Franziskus am 12. Oktober 2013 auf dem Petersplatz. / © Cristian Gennari ( KNA )

Das portugiesische Parlament hatte am Freitag mit deutlicher Mehrheit der Legalisierung von aktiver Sterbehilfe zugestimmt. Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa kündigte an, das Gesetz innerhalb von acht Tagen für gültig zu erklären. Zuvor hatte der praktizierende Katholik zweimal sein Veto gegen das Vorhaben eingelegt. Laut Portugals Verfassung ist der Staatspräsident nach zweimaligem Gebrauch des Vetorechts nun verpflichtet, den Mehrheitsbeschluss des Parlaments zu akzeptieren.

Bei seiner Ansprache am Samstag im Vatikan empfahl der Papst den Mitgliedern der Frauengemeinschaft UMOFC, Maria als Vorbild zu nehmen. Sie habe die Gabe der Mutterschaft und ihre Aufgabe als Behüterin der Kirche voll und ganz übernommen.

Papst Franziskus (r) und Giorgia Meloni / © Alessandra Tarantino (dpa)
Papst Franziskus (r) und Giorgia Meloni / © Alessandra Tarantino ( dpa )

Am Freitag hatte Franziskus gemeinsam mit Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni für eine familienfreundlichere Gesellschaft und mehr Geburten im Land geworben.

Alternativen zur Sterbehilfe

Wie steht die Kirche zur Sterbehilfe?

Die Kirche lehnt die organisierte oder kommerzielle Beihilfe zum Suizid sowie den ärztlich assistierten Suizid ab, weil sie es seit jeher als ihr Selbstverständnis betrachtet, das Leben von seinem Beginn an bis zu seinem Ende hin zu schützen.

Welche Alternativen sieht die Kirche zur Sterbehilfe?

Symbolbild Pflege / © Robert Kneschke (shutterstock)
Quelle:
KNA