Kot-Attacke auf Altkanzler-Büste vor Speyerer Dom

Wo Kohl einst Polit-Größen Führungen gab

Die Büste von Altkanzler Helmut Kohl neben dem Speyerer Dom ist mit Kot beschmiert worden. Die Polizei ermittelt gegen unbekannt, wie ein Sprecher bestätigte. Die Büste des Einheitskanzlers wurde erst im Vorjahr eingeweiht.

Büste von Helmut Kohl / © Klaus Landry (KNA)
Büste von Helmut Kohl / © Klaus Landry ( KNA )

Das Bronzeporträt des Bildhauers Wolf Spitzer besteht aus einem Sandsteinsockel und einer 45 Zentimeter hohen Büste. Auf Schriftbändern steht "Kanzler der Einheit" und "Ehrenbürger Europas".

Wie die Leiterin des Dom-Kulturmanagements, Friederike Walter, am Montag mitteilte, ist das Kunstwerk inzwischen gereinigt. Aufgefallen war die Beschädigung demnach am Sonntagvormittag im Rahmen einer Veranstaltung im Kaiserdom.

Als Kanzler führte er Thatcher, Bush und Havel durch die Kathedrale

Die dort anwesende Speyerer Bürgermeisterin Monika Kabs (CDU) klärte laut Walter "auf dem kurzen Dienstweg", dass Mitarbeitende der Stadt sich unmittelbar um die Reinigung der Büste kümmerten. Gestiftet wurde das Denkmal von der Europäischen Stiftung Kaiserdom.

Kohl (1930-2017) hatte maßgeblich Anteil an der Gründung der Stiftung und war bis zu seinem Tod Vorsitzender des Kuratoriums. Als Kanzler führte er unter anderen Jacques Chirac, Margaret Thatcher, Michail Gorbatschow, George Bush, Vaclav Havel, Boris Jelzin, John Major und König Juan Carlos durch die Kathedrale.

Speyerer Kaiserdom

Der Speyerer Kaiserdom zählt zu den bedeutendsten Zeugnissen mittelalterlicher Architektur und gehört seit 1981 zum Unesco-Weltkulturerbe. Das weltweit größte erhaltene romanische Gotteshaus ist als Grabstätte der salischen Herrscher ein Symbol des Kaisertums.

Seit dem 4. März ist der Dom Teil der Route "Via Habsburg". Die 1.000 Kilometer lange Kulturroute verbindet Schauplätze in Österreich, Frankreich, Deutschland und der Schweiz, die im Zusammenhang mit der Herrscherdynastie stehen.

 Speyerer Dom
 / © Bert Bostelmann (KNA)
Speyerer Dom / © Bert Bostelmann ( KNA )
Quelle:
KNA